Krieg in Gaza: “Systematische Taten von Völkermord” – die EU schweigt

Südafrika wirft Israel “systematische Taten von Völkermord” vor. Zu Prozessbeginn vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag war auch von “Apartheid” die Rede. Deutschland will Israel verteidigen.

Mit einer beispiellosen Welle von Gewalt strebe Israel die Zerstörung des Lebens der Palästinenser an, sagten Rechtsvertreter Südafrikas vor dem höchsten Gericht der Vereinten Nationen. 

Südafrika verurteilte die Angriffe der Terrororganisation Hamas auf Israelis vom 7. Oktober. “Aber kein bewaffneter Angriff ist eine Rechtfertigung für die Verletzung der Völkermordkonvention”, sagte Justizminister Ronald Lamola.

Er sprach von einer “Politik der Apartheid gegen Palästinenser seit etwa 76 Jahren”. Südafrika fördert einen sofortigen Rechtsschutz für die Palästinenser. Die Richter sollten das Ende der militärischen Handlungen anordnen. 

Israel weist alle Vorwürfe zurück. Unterstützt wird das Land dabei von Deutschland. Dass das Opfer des größten Völkermords der Geschichte selbst des Völkermords bezichtigt werde, sei schockierend, heißt es in Berlin.

Außenministerin Baerbock meint, die Zerstörung von Gaza-Stadt, die Vertreibung von Millionen Palästinensern und die fast vollständige Blockade des Gazastreifens sei vom Recht auf Selbstverteidigung gedeckt.

Und was macht die EU? Sie schweigt. Denn die 27 Mitglieder sind über die Beurteilung des Kriegs in Gaza hoffnungslos zerstritten…

Siehe auch “Baerbock deckt Netanjahu” (im Newsletter)

P.S. Südafrika verhalte sich wie ein “juristischer Arm” der Hamas, kontert Israel vor dem IGH. “Südafrika versucht, der Hamas zu ermöglichen, die Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Sexualverbrechen, die sie am 7. Oktober wiederholt begangen hat, erneut zu begehen”, erklärte das israelische Außenministerium. Klingt fast wie eine Kriegserklärung…