Good-bye AstraZeneca, BionTech forever: Brüssel will auch 2023 noch impfen

Klage gegen AstraZeneca, Order für BionTech: Die EU richtet ihre Impfkampage gegen COVID-19 neu aus. Dabei stellt sie sich auch auf eine mögliche Fortsetzung der Coronakrise ein – und bestellt Vakzine für 2022/23.

Die EU-Kommission hat rechtliche Schritte gegen Astrazeneca eingeleitet. Der britisch-schwedische Konzern habe gegen den Vertrag mit der EU verstoßen, sagte ein Sprecher. „Manche Bestimmungen des Vertrags sind nicht erfüllt worden“.

Welche Klauseln das sind, bleibt jedoch unklar. Denn der Vertrag ist nur teilweise offen gelegt worden. AstraZeneca hatte stets betont, dass man sich nur zu einem „best effort“ verpflichtet habe. Darauf dürfte sich der Konzern auch in dem nun zu erwartenden Prozeß berufen.

Die Klage sei unbegründet, hieß es in einer ersten Reaktion von AstraZeneca. Man habe die Vereinbarung mit der EU-Kommission „vollständig erfüllt“.

Vereinbart war, dass die EU-Staaten zunächst 300 Millionen Impfdosen erhalten. Im ersten Quartal des laufenden Jahres wurden jedoch nur 30 Millionen Dosen geliefert. Im zweiten Quartal sollen es 70 Millionen sein – statt der 180 Millionen, die das Unternehmen zugesagt hatte.

Der grüne EU-Abgeordnete Rasmus Andresen begrüßte die Klage der EU, äußerte jedoch auch Kritik.

„Leider hat die EU-Kommission immer noch nicht alle Verträge mit den Pharmakonzernen und andere Verhandlungsdokumente veröffentlicht. Damit kann sich die Öffentlichkeit bisher kein genaues Bild davon machen, wie es überhaupt so weit kommen konnte, dass die EU-Kommission nun diesen Schritt gehen und AstraZeneca verklagen muss.”

Wenig transparent ist auch das Vorgehen der EU-Kommission beim deutschen Hersteller BionTech. Nicht weniger als 1,8 Mrd. Impfdosen möchte Behördenchefin von der Leyen beim deutschen Hersteller Biontech bestellen. Es ist die größte Order aller Zeiten.

Man arbeite an einem neuen Vertrag, eine Vereinbarung dazu sei für die kommenden Tage geplant, erklärte von der Leyen am Freitag. Mit der Menge könnten die 450 Millionen EU-Bürger über zwei Jahre hinweg geimpft werden.

Die Impfdosen aus diesem milliardenschweren Vertrag ohne Ausschreibung sollen im Zeitraum zwischen 2021 und 2023 geliefert werden. Es gehe um ein langfristige Versorgung, heißt es. Doch wozu ist sie überhaupt nötig?

Geht die Corona-Pandemie auch 2022 weiter?

Geht es wirklich nur darum, alte Impfungen aufzufrischen und Jugendliche zu impfen, wie offiziell gestreut wird?

Oder richten sich von der Leyen (und Merkel) insgeheim schon auf die nächste Hiobsbotschaft ein – nämlich die, dass die Coronakrise auch in diesem Sommer nicht beendet sein wird, sondern jahrelang weiter geht?

Dann müsste man aber auch bei anderen Herstellern Vorsorge treffen, womöglich sogar bei AstraZeneca. Eine Option auf 100 Millionen weitere AZ-Dosen wurde jedoch nicht genutzt…

Siehe auch „Leyen will noch jahrelang impfen“ sowie den Update zu Biontech hier

P.S. Aus Israel kommen erste Verdachtsmeldungen zu Biontech/Pfizer: „Israel Examines Heart Inflammation Cases After Pfizer Shot“. Vielleicht wäre es doch besser, nicht alles auf eine Karte zu setzen…