Gefährliche Signale aus der Eurogruppe

Sie müssen in einem Parallel-Universum leben, die Finanzminister der Eurogruppe. So haben sie nicht nur die Gefahr einer neuen Eurokrise in Italien heruntergespielt. Sie haben auch andere surreale Entscheidungen getroffen.

So soll Italien nun noch mehr sparen – und nicht etwa weniger, wie es bisher geplant war. Damit wird es für den Nachfolger des scheidenden Premiers Renzi noch schwieriger, das Land zu stabilisieren.

Auch Griechenland soll noch mehr kürzen – und zwar wahrscheinlich über das Ende des laufenden Bailouts hinaus. Das läuft auf ein viertes Memorandum hinaus, wie in diesem Blog schon angekündigt.

Gewonnen wird damit aber nichts. Denn Schäuble & Co. verweigern immer noch den Schuldenschnitt, den der IWF fordert. Die zentrale Frage, ob der IWF an Bord bleibt, wurde vertagt.

Last but not least haben die Euro-Minister es abgelehnt, die Fiskalpolitik zu lockern, wie dies die EU-Kommission gefordert hatte. Euroland geht also mit angezogener Handbremse in das Krisenjahr 2017.

Insgesamt sind dies gleich drei gefährliche Signale. Das Schlimmste ist aber, dass Schäuble & Co. die neue Realität in Rom, London und Washington leugnen. Sie machen weiter so, als wenn nichts geschehen wäre…