Fun Facts zu Biden, Putin und dem EU-USA-Gipfel, der einfach weiter ging

US-Präsident Joe Biden hat einen guten Eindruck in Europa hinterlassen – sogar bei den Russen. Im Rückblick hatte Wladimir Putin sogar mehr Glück mit Biden als die EU-Spitzen.

So dauerte das Tête-à-Tête mit Putin und seinen Beratern länger als der EU-USA-Gipfel: Drei Stunden, statt nur zwei Stündchen mit Kommissionschefin von der Leyen und Ratspräsident Michel.

Biden verließ Brüssel schon, als seine Diplomaten noch um das Abschluß-Statement feilschten. Das Kommuniqué kam erst zweieinhalb Stunden nach dem Ende des Gipfels – so lange rangen EUropäer und Amerikaner um Kompromisse, die mager ausfielen.

Der einzige erkennbare Erfolg – ein Ende des transatlantischen Subventionsstreits um Airbus und Boeing – steht auch nur unter Vorbehalt. Es geht um einen Waffenstillstand für fünf Jahre, wobei die USA sich vorbehalten, jederzeit neue Sanktionen zu verhängen!

Demgegenüber konnte Putin sofort greifbare Ergebnisse präsentieren. Die Rückkehr der russischen und amerikanischen Botschafter ist ein klares Signal, dass Moskau und Washington auf Entspannung setzen.

Derweil veröffentlichte die EU einen Entwurf zur künftigen Russland-Strategie, der verdammt nach Kaltem Krieg klingt.

Erstaunlich ist das im Grunde nicht. Denn die neue Arbeitsteilung zwischen den USA und der EU sieht ja so aus, dass „wir“ die Ostflanke der Nato absichern sollen, während sich die Amerikaner auf China konzentrieren.

Da kann es sich Biden durchaus leisten, Putin die Hand zu schütteln. Derweil fällt dem EU-Außenbeauftragten Borrell die Rolle zu, den grimmigen kalten Krieger zu spielen, der die bösen Russen zurückdrängt…

Siehe auch Russland-Politik: “Zurückdrängen, einschränken und einbinden”