EU verschiebt Flüchtlingsdeal mit Tunesien

Die EU plant einen “wegweisenden” Flüchtlingsdeal mit Tunesien. Eigentlich sollte er rechtzeitig zum EU-Gipfel am Donnerstag fertig sein. Doch nun gibt es Probleme – der Deal wird verschoben.

EU-Chefin von der Leyen ist eigens nach Tunis gereist, zusammen mit der italienischen Post-Faschistin Meloni. Auch Bundesinnenministerin Faeser hat mit Tunesien verhandelt – so wichtig ist der Deal für Deutschland, Italien und die EU.

Er soll die wachsenden Flüchtlingsströme aus Tunesien über das Mittelmeer nach Italien und Deutschland stoppen – und zugleich ein “Modell” für weitere Abkommen mit wichtigen Herkunftsländern werden. Ein “Türkei-Deal 2.0”, sozusagen.

Damit es nicht allzu sehr nach Abschottung aussieht, verpackt die EU ihren Deal in ein “Partnerschaftsabkommen”, das neben der Rückführung von Bootsflüchtlingen auch Handel, Energie und Finanzhilfen von mehr als einer Mrd. Euro vorsieht.

Geplant war, das “Memorandum of Understanding” am Dienstag abzuschließen, so dass der EU-Gipfel am Donnerstag grünes Licht geben könnte. Doch dieser Plan ist geplatzt, wie die EU-Kommission auf Nachfragen einräumte.

Es gebe noch einige offene Details, deshalb würden die Gespräche nun erst am kommenden Montag fortgeführt, heißt es in Brüssel. Dies ist ein schwerer Rückschlag. Denn beim Gipfel wird eine harte Migrationsdebatte erwartet.

Und nun steht die EU mit leeren Händen da. Der kürzlich ausgehandelte Asylkompromiss der Innenminister ist ja auch noch nicht in trockenen Tüchern – die Trilog-Verhandlungen mit dem EU-Parlament haben gerade erst begonnen…

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