Brüssel knüpft sich iPads von Apple vor
Die EU-Kommission macht extensiven Gebrauch von ihren neuen Internet-Regeln. Nun hat Brüssel auch noch Apples iPads auf dem Kiecker.
Das Betriebssystem des iPads sei eine Funktion, mit der Apple eine besondere Marktmacht ausübt, teilte die EU-Kommission mit. Apple habe mit dem System iPadOS eine “gefestigte und dauerhafte Position” inne.
Apple nutze “sein großes Ökosystem, um Endnutzer davon abzuhalten, zu anderen Betriebssystemen für Tablets zu wechseln”, erklärte die Kommission. Der Konzern hat nun sechs Monate Zeit zu reagieren.
Zunächst blieb unklar, was Brüssel mit der Einstufung unter das neue Internet-Gesetz DMA bezweckt. Generell geht es darum, die Marktmacht der “Gatekeeper” zu begrenzen.
Doch was will der “Super-Gatekeeper” EU erreichen? Soll Apple die iPads für andere Betriebsysteme öffnen? Und wenn ja, warum? An Auswahl bei Tablets herrscht ja nun wirklich kein Mangel…
Siehe auch “Neue EU-Mediengesetze: Big Brother in Brüssel?”
Thomas Damrau
29. April 2024 @ 17:11
Rührend, diese EU.
Die Diagnose, dass einige Platzhirsche die NutzerInnen fest in Griff haben, ist zunächst einmal richtig. (Ebenso richtig: Die NutzerInnen empfinden das meist nicht als Manipulation, sondern als Fürsorge: “Guck mool, die wisset scho vorhär, was i als näkschdäs wisse will. Nät schlächt.”)
Naiv ist allerdings der Glaube, dass diese Marktmacht mit einem erhobenen Zeigefinger “Du böser Internetkonzern” gebrochen werden kann. Da hilft nur ein Zerschlagen der Monopole/Oligopole.
ebo
29. April 2024 @ 17:25
Apple hat mit dem iPad digitale Pionierarbeit geleistet. Das OS war das Erste, niemand wollte ein anderes. Heute gibt es dutzende Tablets und mehrere Betriebssysteme – so what?
Thomas Damrau
29. April 2024 @ 17:33
Ganz so einfach ist es nicht: Wer einmal auf Apples iOS ist, schafft keinen kalten Entzug (kenne ich genügend Beispiele in meinem Bekanntenkreis).
Außerdem ist es seltsam, dass das iPad das Problem sein soll. Das iPhone ist mengenmäßig viel relevanter.
ebo
29. April 2024 @ 17:35
Also ich arbeite auf mehreren Plattformen. Möchte aber kein Android-Tablet haben…