EU-Gipfel: Wofür Geld da ist – und wofür nicht

Milliarden für die Ukraine, Almosen für wichtige Gemeinschafts-Aufgaben, Kürzungen beim Klima: Der EU-Gipfel hat die Weichen beim Budget falsch gestellt. Schuld daran ist auch Deutschland.

Ursprünglich war geplant, zur Halbzeit des Sieben-Jahres-Budgets mehr Geld in Migration und Innovation zu stecken. Sogar ein „Souveränitätsfonds“ war angekündigt, um mit den USA und China mitzuhalten. Doch davon ist kaum etwas übrig.

Das meiste Geld fließt nach den Beschlüssen des EU-Gipfels in die Ukraine – 17 Milliarden an nicht rückzahlbaren Zuschüssen und 33 Milliarden an Krediten.

Der groß angekündigte „Souveränitätsfonds“ wurde auf 1,5 Mrd. Euro eingedampft und soll nun vor allem für die Produktion von Munition genutzt werden.

Zusätzliche 2 Mrd. sind für Migration und Grenzschutz vorgesehen, sowie 7,6 Mrd. für den Türkei-Deal und andere “Nachbarschafts”-Hilfen.

Doch dafür muß beim Klima, bei der Gesundheitsvorsorge und bei der Entwicklungshilfe zum Teil massiv gekürzt werden.

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Sind das die richtigen, zukunftsweisenden Prioritäten? Nein, heißt es im Europaparlament, das vor allem mehr Geld für den Klimaschutz verlangt hatte.

Doch die Staats- und Regierungschefs sind mit sich und ihrer Einigung zufrieden. Und das nicht nur wegen Orban und der Ukraine – sondern auch, weil sie die Geldwünsche aus Brüssel zusammengestrichen haben.

Die EU müsse sparen, hieß es in Berlin, für neue Aufgaben müsse das Budget umgeschichtet werden. Kanzler Scholz hat sich mit dieser Position weitgehend durchgesetzt.

Für die Ukraine ist mehr Geld da, für die EU und ihre Bürger leider nicht – so könnte man das Ergebnis, kaum übertrieben, zusammenfassen…