EU-Chefdiplomat setzt auf “Sieg im Schlachtfeld”, also auf Krieg
Der EU-Außenbeauftragte Borrell hat sich nach einem Besuch in Kiew neu positioniert. Er sucht nun den “Sieg im Schlachtfeld” – und relativiert die Bedeutung eines Gasembargos.
Er leitet die Außenministertreffen, führt den “European External Action Service” – und soll eigentlich der Chefdiplomat der EU sein, der vermittelt, wenn es irgendwo brennt.
Doch nun hat Josep Borrell das Diplomatenkostüm abgestreift. Nach einem Besuch in Kiew und einem Abstecher nach Butscha präsentiert sich der spanische Sozialist als kampfbereiter Falke.
“Dieser Krieg wird auf dem Schlachtfeld gewonnen”, twitterte Borrell, das sei nunmehr Priorität Nr. 1. Die EU werde noch mehr Waffen schicken – “maßgeschneidert für die ukrainischen Bedürfnisse”.
Zudem sprach er sich dafür aus, den “Druck auf Russland” zu erhöhen und noch mehr Sanktionen zu verhängen, etwa auf Öl. Dabei hat die EU gerade erst das fünfte Sanktionspaket auf den Weg gebracht.
Allerdings macht Borrell eine interessante Einschränkung. Er fordert kein Gasembargo – und er behauptet auch nicht (wie so viele in Deutschland), dass dies den Krieg beenden würde. Zitat:
“Alle fragen mich, wann stoppst du das Gas. Was den Krieg angeht, ist das nicht die Schlüsselfrage”, sagte Borrell zu einem möglichen Embargo. “Auch wenn man morgen aufhört, Gas zu kaufen, wird Russland weiter kämpfen.”
Die Zeit
Russland werde wohl noch genug Geldreserven haben, um den Krieg fortzusetzen. Die absolute Schlüsselfrage sei daher die der Waffenlieferungen: “Wann und wie und was wird geliefert.”
Anders gesagt: Der EU-Chefdiplomat will die Ukraine mit Waffen vollpumpen und Russland mit kriegerischen Mitteln schlagen. Damit ist wohl alles über die EU-Diplomatie gesagt – von ihr ist nichts mehr zu erwarten…
Siehe auch “Mit Sanktionen in die Sackgasse” sowie den Update mit Lawrows Reaktion hier
Holly01
11. April 2022 @ 09:57
“ “Dieser Krieg wird auf dem Schlachtfeld gewonnen”, twitterte Borrell, das sei nunmehr Priorität Nr. 1. Die EU werde noch mehr Waffen schicken – “maßgeschneidert auf die ukrainische Bedürfnisse”. “
Es gab vor Jahren einen running gag, der ging etwa so:
Russland erscheint auf der Weltbühne und hat ein T-Shirt an, mit dem Aufdruck:
„Europa hat drei Probleme“.
Europa kommt und sagt: Was für Probleme?“
Russland „erstens seit Ihr zu neugierig“
Europa “ pass mal auf, wir klären das vor der Tür“
Russland „zweitens Ihr seit zu aggressiv“
draußen Europa „so Männeken, was soll das dritte Problem sein?“
Russland „Ihr geht mit einem Messer zu einer Schießerei“
EU hat (fast) keine Atomraketen, im Verhältnis zu Russland.
Dieser Unterschied im Reden bei den Blockparteien und die vollständig gleiche Handlungsweise ist weltweit nicht nur ein theoretisches Problem.
Bei fefe gefunden:
“ https://www.youtube.com/watch?v=IH5WKU-W4uA “
So lange wir so Idioten in den Funktionen haben, die nicht nur keine Ahnung haben, sondern dann auch noch sich selbst (also Uns) schaden und den USA eine goldene Brücke zum lokalen Atomkrieg in Europa bauen, kommen wir aus dem ganzen Unsinn nicht heraus.
Wenn ich bei etwas sicher sein will, dann das die USA mit uns zusammen untergehen, militärisch, wirtschaftlich und ganz sicher auch gesellschaftlich.
Wenigstens das ….
Thomas Damrau
11. April 2022 @ 09:28
Angesichts solcher Parolen frage ich mich, ob das politische Personal in Brüssel noch in der Realität verhaftet ist: Es geht hier nicht um ein Fußballspiel, bei dem man interessiert zuschaut, wer gewinnt. Es geht um Krieg (= Raub + Vergewaltigung + Mord), wie uns die Bilder der letzten Woche zeigten.
Die Strategie, den Kreml in einen Ermüdungskampf zu ziehen, bis entweder Putin aufgibt oder gestürzt wird, birgt das Risiko, dass der Osten der Ukraine ein Trümmerfeld und der Krieg noch viel brutaler wird.
european
11. April 2022 @ 07:32
Interessant ist dazu dieses statement von den Seiten des russischen Finanzministers:
shorturl.at/brvG0
Am 8. April hat es ein erstes Treffen der BRICS-Finanzminister und Zentralbankgouverneure unter chinesischem Vorsitz gegeben. Bemerkenswerte Erkenntnisse kamen da zu Tage (Anm: die sind ja auch nicht doof):
“Er stellte auch fest, dass die neue Sanktionswelle gegen Russland die Grundlage des bestehenden internationalen Währungs- und Finanzsystems auf der Basis des US-Dollars zerstört. “ Dies drängt uns zu der Notwendigkeit, die Arbeit in den folgenden Bereichen zu beschleunigen: die Verwendung nationaler Währungen für Export-Import-Operationen, die Integration von Zahlungssystemen und Karten, unser eigenes Finanznachrichtensystem und die Schaffung einer unabhängigen BRICS-Ratingagentur . “ fügte Anton Siluanov hinzu.”
Eine eigene Ratingagentur hat Europa bis heute nicht hinbekommen. Mit Wonne haben wir nach der Finanzkrise ganze Länder dem ungeregelten Finanz- bzw. Spekulationsmarkt unterworfen.
Und weiter:
„ Die aktuelle Krise ist menschengemacht, und die BRICS-Staaten verfügen über alle notwendigen Instrumente, um ihre Folgen für ihre Volkswirtschaften und die Weltwirtschaft insgesamt abzumildern “,
Jedes Land, das eine Zentralbank hat, ist in der Lage eigenes Geld zu drucken. Von daher ist die viel gepflegte Aussage, Europa würde mit russischem Gas den Krieg finanzieren, völliger Blödsinn. Mal ganz davon abgesehen, dass Russland durch die Sanktionen an das gezahlte Geld aktuell nicht herankommt.
Die russische Nachrichtenagentur TASS verweist auf einen Artikel in der Russian People:
http://russian.people.com.cn/n3/2022/0411/c95181-10082214.html
“Die „Zwangsdiplomatie“ der USA verliert an Wirksamkeit”
Da würden bestimmt wieder viele im Westen “Propaganda” schreien, aber wenn man sich den Artikel durchliest, muss man den Autoren auf ganzer Linie Recht geben. Sie beschreiben nicht nur die amerikanische Kriegstaktik sehr treffend, sondern bezeichnen sie auch als das, was sie sind: Der Profiteur der ganzen Aktionen:
“… dass die Vereinigten Staaten die europäischen Länder zwingen, Sanktionen gegen Russland zu verhängen, während die Vereinigten Staaten gleichzeitig weiterhin russisches Öl importieren. In der vergangenen Woche stieg der Anteil der russischen Ölimporte um 43 % auf 100.000 Barrel pro Tag. Auch amerikanische Unternehmen dürfen Mineraldünger aus Russland importieren. In Europa haben Militäraktionen und Sanktionen zu Flüchtlingsströmen, Kapitalabflüssen und Energieknappheit geführt. Die Vereinigten Staaten wiederum profitieren von Krieg und Sanktionen….”
Und währenddessen verspricht die EUCO-Präsidentin der Ukraine ein Sonderverfahren. Ein einfacher Fragebogen reicht demzufolge.
http://www.russland.news/praesidentin-der-europaeischen-kommission-sprach-ueber-ungewoehnlichen-schritte-fuer-die-aufnahme-der-ukraine-in-die-eu/
Währenddessen wundern wir uns, weshalb die Antieuropäischen Stimmen anwachsen und weiter wachsen werden, wenn erst mal die Folgen dieser Sanktionitis auf die einfachen Bürger zurückschlagen werden, wenn wir wieder über überbordende Sozialsysteme, zu hohe Renten und Lohnzurückhaltung reden werden und gleichzeitig die Lebenshaltungskosten durch die Decke schießen.
Holly01
12. April 2022 @ 07:48
vdL sollte man zwischen den Zeilen lesen.
Die EU will das landwirtschaftliche Potential und die Rohstoffe der Ukraine.
Strategisch liegt das Land ebenfalls extrem günstig an der neuen Seidenstrasse.
Die USA liegen da gerade klar vorne, die EU möchte aber mit an die Töpfe.
Neu gestalten und neu ausrichten ist so wie Bulgarien und Rumänien.
Mitglied ja, Entwicklung auf sehr niedrigem Niveau auch, aber sonst nur Ausbeutung der Ressourcen, bevorzugt der menschlichen.
In den Ländern können Sie auch heute noch in Viehhallen Frauen ersteigern, mit Papieren, ganz offiziell und freiwillig, zum spielen und kaputt machen.
Oh Verzeihung, für private Beschäftigung im häuslichen Bereich.
Die DDR in die Nähe der BRD zu bringen hat Billionen gekostet. Die auf BRD Niveau zu bringen war nie geplant.
Die Ukraine ist DDR² was Umfang und Kosten angeht und die Menschen sind dort weder bereit noch fähig sich auf diese „Marktkapitalisierung“ einzulassen.
Diese Nazis hatten ja bereits Touristen da, die gerne auf Menschen schießen, diese jagen und auch gerne nach Herzens Lust vergewaltigen.
Die „Kunden“ aus Deutschland die im deutsch-tschechischen Gebiet gerne extrem junge Frauen nachfragen, gerne hoch schwangere benutzen und Zwangsprostitution mit „Dauergeil“ übersetzen, sind ja nicht weg, wir sehen nur weg.
Also das ist nicht nett gemeint, die Frau ist ein Schlange, bei der Doppelmoral ganz neu definiert wird.