EU begrüßt Feuerpause in Gaza – und vergißt 10.000 tote Palästinenser

Die EU hat die Feuerpause und den Austausch von Geiseln bzw. Gefangenen begrüßt, den Israel mit der Hamas vereinbart hat. Allerdings “vergessen” die EU-Spitzen 10.000 tote Palästinenser.

“Jeder Tag, an dem diese Mütter und Kinder von Terroristen als Geiseln festgehalten werden, ist einer zu viel. Ich teile die Freude der Familien, die schon bald ihre Liebsten wieder in die Arme schließen können”, erklärte EU-Chefin von der Leyen

Ähnlich äußerte sich Parlamentspräsidentin Metsola. “Jetzt müssen wir unsere Anstrengungen verdoppeln, um alle verbliebenen Geiseln nach Hause zu bringen, die humanitäre Hilfe zu verstärken und diesen Hoffnungsschimmer zu nutzen, um eine dauerhafte, nachhaltige Lösung und eine echte Friedensvision zu finden, die den politischen Horizont neu aufbaut.”

Die EU will die geplante viertägige Waffenruhe nutzen, um humanitäre Hilfe nach Gaza zu schleusen. Dabei ist sie allerdings von Israel abhängig, das den Gazastreifen abriegelt und Hilfe bisher nur tröpfchenweise durchlässt.

Wegen des anhaltenden Widerstands vor allem aus Deutschland hatte die EU bisher nur “humanitäre Korridore” und kurze “Waffenpausen” gefordert. Sie kann sich die viertägige Ruhe deshalb nicht auf ihre Fahnen schreiben.

Vor allem aber begehen die EU-Politiker denselben Fehler, den sie den Kritikern Israels vorgehalten haben: Sie betrachten die Lage völlig einseitig. Der Akzent liegt auf der Freilassung der Geiseln, die die islamistische Hamas hält.

Die mehr als 10.000 toten Palästinenser hingegen, die Opfer der israelischen Bombardements geworden sind, finden in den Statements aus Brüssel keine Erwähnung. Ob man sie schon vergessen hat?