Durchmarsch der Autolobby

Noch am Dienstag hat das Europaparlament gefordert, Lehren aus dem VW-Skandal zu ziehen und keine Abweichungen mehr von den Abgasnormen zuzulassen. Einen Tag später hat die EU genau das Gegenteil getan.

In einem Brüsseler Hinterzimmer stimmten nationale Experten im sogenannten Komitologie-Verfahren dafür, dass künftig zwar Abgastests unter realen Fahrbedingungen vorgenommen werden sollen.

Doch die Ergebnisse dürfen 2,1 mal so hoch sein wie die zulässige Euro-6-Norm. Selbst nach 2019 soll noch ein höherer „Konformitätsfaktor“ gelten. Die “härteren” Tests sind also eine Illusion.

Damit hat sich die deutsche Bundesregierung durchgesetzt, die die Interessen der Autoindustrie traditionell besonders vehement vertritt. Diesmal spielen aber auch die deutschen Medien mit.

Bis auf “taz” und “FR” finden sich keine kritischen Berichte über den Durchmarsch der Autolobby. Das lässt vermuten, dass auch der VW-Skandal keine Konsequenzen mehr haben wird, jedenfalls nicht in Berlin…

Mehr zum VW-Skandal hier, zum deutschen Umgang mit EU-Regeln hier