Die “gute” Nachricht aus Brüssel: Munition für die Ukraine

Doch, es gibt sie noch – gute Nachrichten aus Brüssel. Oder solche, die die EU-Kommission für solche hält. Diese Woche: Eine Milliarde Euro im Rahmen der Europäischen Friedensfazilität für Munitionskäufe.

Der Rat hat eine Unterstützungsmaßnahme für die ukrainischen Streitkräfte angenommen, im Umfang von 1 Milliarde Euro im Rahmen der Europäischen Friedensfazilität (EFF). Das ermöglicht es der EU, den Mitgliedstaaten für an die Ukraine gespendete Munition eine Erstattung zu leisten. Es geht um den Zeitraum vom 9. Februar bis zum 31. Mai 2023 und um Munition aus den Beständen oder aus bestehenden Aufträgen, die neu priorisiert werden bzw. wurden.

Der Hohe Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Josep Borrell, sagte: „Wir setzen den ersten Teil unserer historischen Initiative zur Bereitstellung von Munition für die Ukraine in die Praxis um. Das ist ein weiterer klarer Beweis für die Entschlossenheit der EU, das legitime Recht der Ukraine auf Selbstverteidigung gegen den brutalen russischen Aggressor zu unterstützen.“  

Die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten hatten bei ihrem Gipfel im MärzDE••• dieses Vorgehen vereinbart. Zu dem Paket gehört auch der Plan, gemeinsam Munition zu beschaffen und die Produktionskapazitäten in der EU aufzustocken. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte nach dem Gipfel bei einer Rede im Europäischen Parlament: „Das heißt, dass die Produktionsanlagen ausgebaut, die Lieferketten konsolidiert und bereits bestehende Produktionsstätten entsprechend umgebaut werden müssen. Wir haben angekündigt, dass wir die Ukraine um jeden Preis unterstützen. Und Europa wird sein Versprechen halten.“

EINORDNUNG: Mit diesem Beschluß wird die Europäische Friedensfazilität endgültig ad absurdum geführt. Denn die Munition soll für eine ukrainische Militäroffensive gegen Russland eingesetzt werden – und nicht für Frieden. Dabei heißt es in der Pressemitteilung: “Die Europäische Friedensfazilität EFF wurde 2021 eingerichtet, um Partner in der ganzen Welt in den Bereichen Militär und Verteidigung zu unterstützen. Das Ziel: Konflikte verhüten, den Frieden erhalten und die internationale Sicherheit und Stabilität stärken.” Nichts davon wird erreicht. Die Friedensfazilität ist endgültig zur Kriegskasse geworden, und die EU von der Friedens- zur Waffenunion.

Mehr hier (Pressemitteilung der EU-Kommission). Mehr gute Nachrichten aus Brüssel hier.