EUropa bald allein zu Haus?

Der belgische Premier De Croo hat die EU aufgefordert, eigenständiger zu agieren. Bei einem Wahlsieg von D. Trump in den USA müsse man auch allein bestehen können.

De Croo führt noch bis Juni den halbjährigen Ratsvorsitz der EU. In einer Rede vor dem Europaparlament sprach er über einen möglichen Wahlsieg Trumps.

“Falls uns 2024 “America First” zurückbringt, bedeutet das tatsächlich mehr denn je “Europa für sich allein””, sagte De Croo wenige Stunden nach Trumps Sieg bei den Vorwahlen der US-Republikaner in Iowa.

Die EU müsse schleunigst lernen, auf eigenen Füßen zu stehen, so der Belgier. “Wir Europäer sollten diese Aussicht nicht fürchten. Wir sollten sie annehmen”, mahnte De Croo.

Was er dann ankündigte, klang aber nicht nach einer souveränen Wende. De Croo will den Binnenmarkt reformieren, um das Wachstum anzukurbeln. Dafür gelte es, die Märkte für Rüstung, KI und Energie zu öffnen.

Das ist das klassische wirtschaftsliberale Programm. Außerdem will der liberale Belgier die Ukraine noch mehr unterstützen. Damit führt er die EU in eine Falle. Denn allein, das ist klar, können die EUropäer das Land nicht retten.

Die Ukraine aufnehmen und Russland schlagen, noch dazu ohne die USA – das ist nach heutigen Stand eine “Mission impossible”. Der Rest der Welt hat dies erkannt und wendet sich ab. EUropa ist wie Kevin – allein zu Haus…

Siehe auch “EU-Krise im Superwahljahr: Wir schaffen das nicht mehr”