Belgien wirft radikalen Imam raus
Jahrelang haben die belgischen Behörden zugeschaut, wie sich die Große Moschee in Brüssel zum Zentrum des radikalen Islamismus entwickelte. Nun ist damit Schluß – der Imam wird ausgewiesen.
Die Entscheidung gab Belgiens Staatssekretär für Asyl und Einwanderung, T. Francken bekannt. Sie bedeutet, dass der islamische Geistliche umgehend Belgien verlassen muss, meldet Flandern Info.
Die Behörden werfen dem aus dem Sudan stammenden Imam vor, in Brüssel den streng islamistischen Salafismus zu predigen. Die Große Moschee in Brüssel wird von Saudi-Arabien finanziert.
Auf die Frage, ob es nun Ärger mit den Saudis geben könnte, antwortete Francken mit Ja. Doch der Kampf gegen Extremismus und Terrorismus sei wichtiger. Der Imam stelle ein Sicherheitsrisiko dar.
Vor dem Hintergrund der islamistischen Anschläge im Frühjahr 2016 ist die Ausweisung verständlich. Die Große Moschee liegt mitten im Europaviertel, nicht weit von der EU-Kommission entfernt.
Sie kommt aber auch reichlich spät – und noch dazu von einem Politiker, der der nationalistischen flämischen Partei N-VA angehört. Francken äußerte denn auch gleich Sympathie mit den Separatisten aus Katalonien…
GS
3. Oktober 2017 @ 16:04
Deutschland nimmt ihn sicher gerne auf.
Peter Nemschak
3. Oktober 2017 @ 12:38
Die Finanzierung religiöser Gemeinschaften aus dem EU-Ausland gehört generell untersagt. Eine nationale Vertretung der islamischen Glaubensgemeinschaft, welche konsequent auf dem Boden der Verfassung steht, sollte die Aufgabe bekommen, verfassungsfeindliche islamistische Umtriebe den Behörden anzuzeigen, damit diese frühzeitig eingreifen können. Umgekehrt sollte eine vom Gesetz anerkannte Religionsgemeinschaft bei der Gesetzwerdung religiös relevanter Gesetze in den Gesetzwerdungsprozess institutionell einbezogen werden. Rechte und Pflichten müssen in einem ausgewogenen Maß für Religionsgemeinschaften bestehen.