5 Gründe, Trump die Stirn zu bieten – jetzt

Das hält er nicht lange durch. Er stellt sich selbst ein Bein. Die Republikaner werden ihn schon bändigen. Und überhaupt, er hat uns doch noch gar nichts getan, sein Aktionismus treibt die EU-Länder nur enger zusammen. 

Das sind die Argumente, die man in Brüssel hört, um nichts zu tun und US-Präsident Trump “kommen” zu lassen. Aus denselben Gründen will auch der EU-Gipfel keine Beschlüsse fassen und Trumps Attacken abwehren.

Doch es sind schwache Argumente, einige sind sogar schlicht falsch. Hier fünf Gründe, warum Europa schon jetzt Widerstand leisten sollte – und nicht so lange abwarten, bis Trump europäische Interessen direkt herausfordert:

  1. Trump tut, was er angekündigt hat. Und er hat angekündigt, dass er weitere Länder aus der EU heraustreiben will, der “Brexit” soll kein Einzelfall bleiben. Dagegen hilft keine “show of unity”, wie geplant, da muss man aktiv gegenhalten.
  2. Trump schafft rasend schnell Fakten. In 14 Tagen hat er die Welt mehr verändert als manch anderer in 14 Jahren. Wenn Deutschland und die EU ihn “kommen” lässt und bis zur Bundestagswahl abwartet, dann könnte es schon zu spät sein.
  3. Trump verhält sich wie ein Rowdy, der Streit sucht. Solchen Menschen muss man sofort zeigen, wo die Grenze liegt – Abwarten provoziert sie nur, noch kräftiger zuzuschlagen. Auch nette Sprüche (“gemeinsame Werte”) helfen nicht.
  4. Trump hat bereits versucht, der EU zu schaden. Er hat erst EU-Gegner Farage, dann Brexit-Chefin May nach Washington geladen und ihnen spezielle “Deals” angeboten. Auch in der Handelspolitik versucht er, einzelne EU-Länder zu ködern.
  5. Im Super-Wahljahr kann es sich die EU nicht leisten, Schwäche zu zeigen. Die Wähler würden es nicht verstehen, wenn ihre Politiker keinen Widerstand leisten – für Rechte wäre es ein weiterer “Beweis”, wie schwach “das System” ist.

Im Europaparlament hat man dies scheinbar verstanden. In einem Schreiben fordern EVP-Fraktionschef Weber (CSU) und der Chef der Liberalen Verhofstadt dazu auf, dem Trump-Vertrauten Malloch die Akkreditierung als Botschafter zu verweigern.

Doch in den hohen Sphären des EU-Gipfels winkt man ab: Man wisse ja gar nicht, ob es wirklich Malloch werde, für Festlegungen sei es noch viel zu früh.

Das ist genau die falsche Haltung – es gilt, Trump schon jetzt die Stirn zu bieten, und zwar nicht nur verbal…