CETA kommt, ein Veto gibt es nicht

Als Sieg der Vernunft und der Demokratie wurde die letzte Wende bei CETA gefeiert. Denn nun dürfen auch nationale Parlamente das Freihandelsabkommen ratifizieren. Doch in der Praxis heißt das nicht viel.

Denn die EU-Kommission will das Abkommen so schnell wie möglich in Kraft setzen – in vollem Umfang, nicht nur den “europäischen” Teil. Denn für Brüssel ist alles “europäisch”, nichts national.

Ein Vetorecht für die nationalen Parlamente gebe es dabei nicht, so ein hochrangiger Kommissionsexperte. Denn die Anwendung wird vom Ministerrat angenommen, mit qualifizierter Mehrheit.

Und was passiert, wenn danach trotzdem noch ein Parlament nein sagt? “Das wissen wir auch nicht”, heißt die Antwort aus Brüssel. In der Praxis würde sich wohl erstmal nichts ändern.

Denn der Streit über die Kompetenzen wird gerade vor dem Europäischen Gerichtshof geklärt, im Fall Singapur. Dieses Urteil möchte die EU-Kommission in aller Ruhe abwarten.

Außerdem gibt es schon einen Präzedenzfall: Die Niederländer haben in einem (nicht verbindlichen) Referendum gegen das Abkommen mit der Ukraine gestimmt. Es wird trotzdem umgesetzt…