LuxLeaks bleiben ohne Folgen

Der LuxLeaks-Ausschuss hat seine Arbeit beendet – und kein greifbares Ergebnis erzielt. Das war (leider) zu erwarten. Nicht zu erwarten war, dass man gleichzeitig die Whistleblower verurteilt.

Kommissionschef Juncker geht unbeschadet aus der zweijährigen Untersuchung hervor, die von seinem Freund und Partner M. Schulz vorab zu einem Sonder- (nicht: Untersuchungs-)Ausschuss herabgestuft worden war.

Gleichzeitig werden den Whistleblowern, die den Skandal ans Licht brachten, saftige Strafen aufgebrummt. Das kommentiert F. De Masi, Finanzexperte der Linken, so:

Die Mehrheitsfraktionen haben leider eine wahrhaftige Aufklärung der Widersprüche des EU-Kommissionspräsidenten Juncker in der Affäre um den Krecké-Bericht torpediert. Eine Vorladung des ehemaligen Luxemburger Wirtschaftsministers wurde abgelehnt und Journalisten nur hinter verschlossenen Türen gehört. Dem Ausschuss wurden auch bis zum Abschluss des Mandats Dokumente nur unvollständig übermittelt. Ich klage daher weiterhin beim Gericht der Europäischen Union auf die Veröffentlichung der schmutzigen Wäsche. Ich bleibe dabei: Juncker ist als EU Kommissionspräsident weiterhin untragbar, ebenso wie Dijsselbloem als Chef der Eurogruppe.

Das sehen viele Menschen so. Doch über LuxLeaks soll, ja darf Juncker nicht stolpern, bei Steuerflucht und -optimierung geht es um allzu mächtige wirtschaftliche Interessen, auch in Deutschland.

Wenn überhaupt, dann wird Juncker für den Brexit geopfert. Aber das ist eine andere Geschichte...