Ein politisches Erdbeben?

Als die AfD vor einem Jahr einen spektakulären Wahlerfolg in MeckPom einfuhr, sahen darin viele den Anfang vom Ende der Kanzlerschaft Merkel. Nun setzt sich der Trend auf Bundesebene fort, doch Merkel scheint unerschütterlich. Oder? – Teil neun der Serie „Ein Jahr danach“.

„Merkel schrumpft auf Normalmaß“, hieß es vor einem Jahr in diesem Blog. Grund war der Wahlerfolg der AfD in Mecklenburg-Vorpommern. Die europäischen Medien urteilten streng, Zitat:

Von einer „entwürdigenden Niederlage in ihrem Heimatland“ spricht die britische „FT“. In Frankreich zieht man Parallelen zum Vormarsch des „Front National“. Die Website „Mediapart“ nennt die AfD eine „rechtsextreme Partei“ – genau wie den FN von M. Le Pen. Der belgische „Soir“ wagt sich noch weiter vor und titelt: „Merkels Migrationspolitik von den Populisten abgestraft“.

Ein Jahr später könnte sich dasselbe auf Bundesebene wiederholen. Denn der unheimliche Aufstieg der AfD wiederholt sich. Die Rechten liegen eine Woche vor der Wahl mit 11 Prozent auf Platz drei.

Diesmal scheint es aber nicht zu Lasten von Merkel und ihrer CDU, sondern auf Kosten der SPD zu gehen. Die Kanzlerin wackelt nicht mehr, sondern wirkt schon fast wie eine unverrückbare Gottkanzlerin.

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Das ist paradox, denn gleichzeitig gibt eine Mehrheit der Befragten Merkel eine Mitschuld am Aufstieg der AfD. Ihre „alternativlose“ Politik stärkt die „Alternative für Deutschland“ – und die CDU.

Wenn sich dieser Trend fortsetzt und die SPD weiter abschmiert, könnten wir am nächsten Sonntag ein politisches Erdbeben erleben. Es würde nicht nur Deutschland, sondern auch die EU erschüttern.

Auf die sarkastischen Kommentare in der europäischen Presse darf man schon jetzt gespannt sein…

Teil acht steht hier, Teil zehn erscheint am Mittwoch.

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