Dead (wo)man walking

Pünktlich zum offiziellen Start der Brexit-Wahlkampagne verliert Premier Cameron den letzten Rest an Glaubwürdigkeit. Auch Frankreichs Hollande ist ein “dead man walking”. Und was ist mit Mutti?


[dropcap]N[/dropcap]iemand wurde von Kanzlerin Merkel so herzlich empfangen und so großzügig “bedient” wie der britische Premier Cameron. Für seine Pro-EU-Kampagne sei sie bereit, alles zu tun, sagte Angie.

Leider hat sie auf den Falschen gesetzt. Erst wandten sich prominente Tory-Parteifreunde und sogar Minister von Merkels Buddy ab. Dann kam der Ärger mit Panama und Camerons Dad.

Und nun auch noch die Protestbewegung gegen die Austeritätspolitik: Zehntausende gingen am Wochenende gegen Camerons Sparpläne auf die Straße. Der Mann ist politisch erledigt.

Fast noch schlimmer steht es um Frankreichs Präsident Hollande. Der unbeliebteste Staatschef der 5. Republik musste sich in einer TV-Sendung live von seinen Citoyens abkanzeln lassen.

Seit die französische Jugend mit der “Nuit debout” gegen die Regierung protestiert, und sich Wirtschaftsminister Macron auf eine Kandidatur 2017 vorbereitet, ist Hollandes Schicksal besiegelt.

Nicht viel besser sieht es in den Niederlanden, in Spanien und Griechenland aus. Überall kämpfen Regierungschefs, die für die gescheiterte EU-Politik stehen, um ihr politisches Überleben.

Nur Merkel steht noch wie ein Fels im Sturm, so die vorherrschende Analyse. In Wahrheit wackelt auch ihre Macht so sehr, dass sie Sultan Erdogan zum Vizekanzler gemacht hat, wie die “Welt” spottet.

In dieser Lage reicht ein winziger Funke, und ganz EUropa steht in Flammen. Vielleicht schaffen es die EU-Granden ja gar nicht mehr bis zum Brexit-Referenfum im Juni…