Zwei alarmierende Meldungen aus dem Raumschiff Brüssel

Offiziell genießt der Kampf gegen die Klimakrise die höchste Priorität. Doch in der Praxis sieht es etwas anders aus, wie zwei aktuelle Meldungen aus dem Raumschiff Brüssel zeigen.

Hier die erste Meldung (dpa):

Auf dem Weg zur Klimaneutralität in Europa sind nach Einschätzung der EU-Kommission zusätzliche Investitionen in Höhe von jährlich mehr als 620 Milliarden Euro nötig. Der weitaus größte Teil davon wird aus privaten Mitteln stammen müssen, wie aus der am Donnerstag in Brüssel vorgelegten sogenannten Strategischen Vorausschau 2023 der Behörde hervorgeht. Auch die Haushalte der Mitgliedsländer spielten aber eine wichtige Rolle. Bis 2050 will die EU klimaneutral werden. Bislang sind den Angaben nach 578 Milliarden Euro des langfristigen Haushalts von 2021 bis 2027 für klimarelevante Maßnahmen eingeplant.

Und hier die zweite (AFP):

Die EU hat einen Plan für einen deutlichen Ausbau der Munitionsproduktion für die Ukraine beschlossen. Der am Freitag von Vertretern der Mitgliedstaaten und des Europaparlaments ausgehandelte Plan zielt darauf ab, die Herstellung von Artilleriegeschossen und Raketen anzukurbeln. Zur Finanzierung will die EU-Kommission 500 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Die Vereinbarung sei ein weiterer Beleg “für das unerschütterliche Engagement der EU, die Ukraine zu unterstützen”, erklärte Spaniens Verteidigungsministerin Margarita Robles. Spanien hat derzeit den EU-Ratsvorsitz inne.

Fazit:

Für Munition und Krieg macht die EU mal eben 500 Millionen Euro locker. Für den Kampf gegen den Klimawandel fehlen mehr als 500 Milliarden – im Jahr… Die Aussichten, dass die EU den Kampf gegen die Klimakrise gewinnt, sind damit noch geringer als beim Krieg gegen Russland…

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P.S. Trotz aller Bemühungen sind die Treibhausgas-Emissionen in Deutschland im vergangenen Jahr kaum gesunken. So lagen die im Europäischen Emissionshandelssystem erfassten Anlagen bei einem Ausstoß von rund 354 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente, wie das Umweltbundesamt mitteilte. Das war eine Million Tonnen weniger als 2021.