Der Wirtschaftskrieg mit Russland schadet dem Klima
Es war zu befürchten, nun haben wir es schwarz auf weiß: Der Wirtschaftskrieg gegen Russland und die abrupte Umstellung der Energieversorgung schaden dem Klima. Deutschland verfehlt seine Klimaziele, das Flüssiggas LNG ist noch klimaschädlicher als gedacht.
Die Treibhausgaswirkung von LNG liegt um mindestens 50 Prozent über den Werten von Erdgas. Das geht aus einem neuen Report des Beratungsbüros EnergyComment im Auftrag der Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy hervor.
“Wenn Deutschland sich als Reaktion auf Ukraine-Krieg und russischen Gas-Importstopp mit Flüssiggas eindecken muss, sollte die Bundesregierung zumindest darauf achten, dass wir die LNG-Nutzung zeitlich wie mengenmäßig auf das absolute Minimum begrenzen”, heißt es bei Green Planet Energy.
Zuvor war bekannt geworden, dass Deutschland seine Klimaziele verfehlt hat – trotz gesunkenem Energieverbrauch. Obwohl die Erneuerbaren 2022 so viel Strom wie nie zuvor lieferten und die Deutschen wegen der Energiekrise den Verbrauch um 5 Prozent senkten, stieg der CO2-Ausstoß Deutschlands an.
Der Grund: Um das russische Gas zu ersetzen, wurde zu viel Kohle verbrannt. Und die ist leider der klimaschädlichste fossile Brennstoff und hat Deutschland die gesamte Klimabilanz verhagelt. Besserung ist nicht in Sicht, denn im neuen Jahr kommt ja aller Voraussicht nach gar kein Gas aus Russland mehr.
Jetzt rächt sich der Wirtschaftskrieg, den die EU unter Anleitung der USA vom Zaun gebrochen hat. Die EU erließ Sanktionen gegen Kohle und Öl aus Russland und erklärte, sich auch vom russischen Gas “unabhängig” machen zu wollen. Moskau reagierte mit einem verbrämten Lieferstopp.
Als dann die deutsch-russische Nord Stream-Pipeline durch ein Attentat zerstört wurde, wollte Deutschland von Gaslieferungen aus Russland gar nichts mehr wissen. Dabei ist Nord Stream 2 offenbar noch funktionsfähig. Egal – der grüne Wirtschaftsminister Habeck tut so, als sei das Thema erledigt.
Die angeblich so progressive und ökologische Ampelregierung in Berlin macht sich lieber von schmutzigem Fracking-Gas und LNG made in USA abhängig, als ihren Kurs zu korrigieren. Dann sollte sie aber auch nicht länger behaupten, der Klimaschutz genieße absolute Priorität…
Mehr zum Wirtschaftskrieg hier, mehr zum Klimaschutz hier
Kleopatra
6. Januar 2023 @ 09:11
Die exzessive Nutzung von Erdgas in Deutschland wird infolge des Atomausstiegs notwendig. Dieser ist ein politisches Ziel der Grünen. Insofern führt die grüne Politik bereits unabhängig von dem Ukrainekrieg zu einem höheren CO2-Ausstoß in Deutschland.
Arthur Dent
5. Januar 2023 @ 23:23
“Wenn Deutschland sich als Reaktion auf Ukraine-Krieg und russischen Gas-Importstopp mit Flüssiggas eindecken muss, sollte die Bundesregierung zumindest darauf achten, dass wir die LNG-Nutzung zeitlich wie mengenmäßig auf das absolute Minimum begrenzen”, heißt es bei Green Planet Energy. – Wie soll das gehen, da hier Dutzende, wenn nicht gar hunderte von Mrd. Euro investiert werden müssen? Da muss man schon langfristig planen. Es schadet auch nicht nur der Wirtschaftskrieg dem Klima – Klimaschutz braucht eine friedliche, global kooperierende Welt. Hinzu kommt, dass das Erdklima nicht funktioniert wie ein Heizungsthermostat. Die Erwärmung der Atmosphärentemperatur (besser gesagt, deren Dynamik) durch menschliches Handeln begrenzen zu wollen (wie im Pariser Klimaschutzabkommen beschrieben) ist eine politische Fiktion – nichts weiter.
KK
5. Januar 2023 @ 14:31
Wer hat das Klima verraten?
Nein, diesmal nicht vorrangig die Sozialdemokraten – hauptsächlich die GRÜNEN, die im Wahlkampf noch den Kampf gegen die Klimakrise als grösste Herausforderung bezeichnet und somit ihre Wähler (die ja zumindest Frau Baerbock nach eigener Aussage auch völlig egal sind) vorsätzlich betrogen haben, warens.