Wie Juncker seine Botschaften durchsticht

Für die EU-Korrespondenten in Brüssel ist es ein Ärgernis, für EU-Kommissionschef Juncker eine große Freude: Die “Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung” ist zur Hauspostille der Kommission geworden.

Dies zeigt auch die letzte Ausgabe: Unter dem neutral anmutenden Titel “Es geht ans Fundament” schildert die “FAZ” detailliert den Juncker-Plan zur Lösung der Flüchtlingskrise.

“Kürzlich saßen Jean-Claude Juncker und Vikor Orban zusammen”, so geht es schon los. Und dann folgt eine Aufzählung all dessen, was Juncker denkt und will.

Wie kommt die “FAS” in ihre Informationen? Hanz einfach: Junckers Kabinettschef M. Selmayr sticht alle Details an den “FAS”-Redakteuer T. Gutschker durch. Regelmäßig.

Und warum ärgert das die EU-Korrespondenten? Weil Gutschker keiner von ihnen ist, sondern in Frankfurt sitzt. Und weil Juncker sie, die in Brüssel arbeiten, kurz hält…