Was war da los, Herr Juncker?
Nach dem Flop seiner “SOTEU”Rede wollte Kommissionschef Juncker sein Image etwas aufbessern – und gab auf YouTube ein Interview mit drei jungen Europäern. Doch nun hat es ein Nachspiel – was war da los?
Die französische YouTuberin Laetitia Birbes behauptet, dass sie von einem YouTube-Mitarbeiter aufgefordert wurde, etwas lockerere Fragen zu stellen.
“Du möchtest doch nicht auf der falschen Seite stehen”, soll der Mitarbeiter gesagt haben – offenbar mit dem Ziel, dass sie Juncker nicht zu hart angeht, etwa wegen der LuxLeaks-Affäre.
Das stimmt nicht, behaupten YouTube und die EU-Kommission. Doch Laetitia hat die Szene mit einer versteckten Kamera gefilmt – und beschuldigt Juncker, nur eine PR-Aktion geplant zu haben.
Die Einmischung vor dem Interview habe sie “schockiert”, sagte die junge Französin. Sie habe sich sogar bedroht gefühlt, sagte sie in in ihrem Internetvideo, das schon mehr als zwei Millionen Mal angeschaut wurde
Allerdings ließ sie sich nicht einschüchtern – ihre kritische Frage hat sie trotzdem gestellt…
Skyjumper
20. September 2016 @ 20:27
Mal davon abgesehen dass es im Zeitalter der ohne Probleme möglichen elektronischen “Nachbearbeitung” immer so eine Sache ist was man glauben kann/sollte, und was nicht. Ich glaube nicht, dass Juncker und/oder die EU-Kommission hier versucht haben Einfluß zu nehmen.
In Anbetracht der aktuellen und zukünftigen Auseinandersetzungen zwischen EU und Alphabet (Mutterkonzern von z.B. Google und Youtube) wäre es an Dummheit kaum noch zu überbieten dem Gegner derartige Erpressungsmunition zu geben.
Was ich schon eher glaube ist das Youtube versucht hat Einfluß zu nehmen um sich einzuschmeicheln oder zumindest nicht noch unbeliebter zu machen.
Harter Tabak ist der Vorfall aber allemal.