CETA: Mehr war nicht drin, oder?

Das geplante Freihandelsabkommen mit Kanada (CETA) hat nun auch den Segen der SPD bekommen. Parteichef Gabriel setzte sich durch, machte aber auch noch ein paar kleine Zugeständnisse.

Vor der vorläufigen Anwendung von Teilen des Abkommens soll es nun einen “ausführlichen Anhörungsprozess” geben: Zwischen dem EU-Parlament, den nationalen Parlamenten und gesellschaftlichen Gruppen.

Außerdem soll es eine rechtsverbindliche Zusatzerklärung zum Vertrag geben. Sie wird bestimmte “Klarstellungen” enthalten – etwa zu Investorklagen oder den Arbeitnehmer-Rechten, die den Gewerkschaften wichtig sind.

Für viele CETA-Kritiker ist das nicht genug. “Mit ihrer Zustimmung zu Ceta opfert die SPD die europäischen Standards den Karriereplänen ihres Vorsitzenden”, twitterte Grünen-Chefin Peter.

Doch so einfach ist das nicht. Das Abkommen war schon fertig ausverhandelt und konnte nicht mehr geändert werden, wie Gabriel selbst bei einem Kurztrip nach Kanada klärte. Auch die Gewerkschaften waren da.

Zudem hat der Kompromiss den Segen des Europaparlaments und des zuständigen Ausschussvorsitzenden Lange (SPD). Ohne das Europaparlament geht gar nichts. Fazit: Mehr war wohl nicht drin!

P.S. Das sehen die Genossen in Österreich allerdings anders. Dort will man CETA erst nachbessern, dann zustimmen. Bis dahin gibt es kein grünes Licht aus Wien – und neue Kopfschmerzen für Brüssel!