Rumänien: Telegram-Chef wirft Frankreich versuchte Einmischung vor

Auch der zweite und entscheidende Wahlgang in Rumänien wird von Manipulations-Vorwürfen überschattet. Diesmal geht es nicht um Russland, sondern um Frankreich.

Telegram-Chef Durov, der selbst die französische Staatsbürgerschaft hat, wirft Frankreich vor, sich in die Wahl in Rumänien eingemischt zu haben – mit dem Versuch, “konservative Stimmen” zu unterdrücken. Zitat von X:

This spring at the Salon des Batailles in the Hôtel de Crillon, Nicolas Lerner, head of French intelligence, asked me to ban conservative voices in Romania ahead of elections. I refused. We didn’t block protesters in Russia, Belarus, or Iran. We won’t start doing it in Europe.

Demnach wollte der französische Geheimdienst erreichen, dass Telegram die Kurznachrichten der Anhänger des rechten Präsidentschaftskandidaten Simion unterdrückt. Telegram habe dies abgelehnt.

Frankreich hat den Vorwurf zurückgewiesen, das sei nur ein Ablenkungsmanöver. Die rumänische Regierung dreht ihn sogar um und behauptet, auch dahinter stehe eine russische Kampagne.

“Während der laufenden Wahl in Rumänien sehen wir erneut typische Merkmale russischer Einmischung”, erklärte der Sprecher des Außenministeriums ebenfalls auf X.

“Eine virale Kampagne mit Falschinformationen auf Telegram und anderen sozialen Medienplattformen zielt darauf ab, den Wahlprozess zu beeinflussen”, fügte er hinzu.

Fakt ist, dass Frankreichs Präsident Macron sich mehrfach in die Wahl eingemischt hat, um einen Erfolg Simions zu verhindern. Dafür hat er sogar an Motiv.

In Rumänien führen französische Truppen eine wichtige Nato-Battlegroup, sie wird gerade aufgestockt. Und Simion lehnt Militärhilfe für die Ukraine ab…

Siehe auch Rumänien: Warum EU und Nato diese Wahl fürchten und Verhaftung des Telegram-Chefs in Paris: Schlag gegen die Medienfreiheit

P.S. Simion reklamiert den Wahlsieg für sich, obwohl sich ein Sieg des EU-freundlichen Kandidaten Nicosur Dan abzeichnet. Dan bekam noch am Sonntagabend die Glückwünsche von Macron, auch die EU-Spitze beeilte sich…