Wahl in Frankreich: Vorsicht, Boomerang!

Kurz vor dem ersten Durchgang der Präsidentschaftswahl in Frankreich muß Amtsinhaber Macron zittern. Er verliert an Zustimmung – auch wegen seiner Ukraine-Politik und den Folgen.

Nach den letzten, am Freitag veröffentlichten Umfragen robbt sich die Nationalistin Le Pen weiter an Macron heran. Auch der Linke Mélenchon verspürt Aufwind.

Macron kommt auf 26 Prozent der Wahlabsichten, Le Pen auf 24, Mélenchon auf 17. Es ist nicht mehr ausgeschlossen, dass sich Le Pen vor Macron schiebt.

Das liegt nicht nur an dessen lustlosem und arroganten Wahlkampf (Macron schlug sogar eine TV-Debatte aus). Es liegt auch an den Themen.

Priorität Nr. 1 hat für die meisten Franzosen die Kaufkraft – steigende Preise für Energie und Lebensmittel werden immer wieder als Hauptsorgen genannt.

Erst danach kommen der Krieg in der Ukraine oder die Klimakrise. Dabei wollte sich Macron in der Ukraine als “Weltpolitiker” und Friedensstifter profilieren!

Außerdem setzte er auf seinem Nimbus als amtierender EU-Vorsitzender. Macron ließ sogar eigens einen pompösen Sondergipfel im Schloß Versailles ansetzen.

Doch diese “Positionierung” ist nach hinten losgegangen. Sie verschafft dem “Sonnenkönig” zwar Respekt, aber offenbar keine Wählerstimmen.

Stattdessen muß er nun den Boomerang-Effekt der europäischen Sanktionen gegen Russland fürchten, die seit dieser Woche voll auf die Preise durchschlagen…

Siehe auch “Sanktionen: Vorsicht, Boomerang”