Wackelt jetzt der Brexit?

Was bedeutet die britische Unterhauswahl für den Brexit? Wird die geschwächte Premierministerin May nun herumeiern, könnte der Brexit verzögert oder sogar ganz abgeblasen werden?

Das sind die Fragen, die sich (vor allem) deutsche Politiker stellen. Der Europaabgeordnete E. Brok (CDU), der das Ohr von Kanzlerin Merkel hat, sprach sich sogar für einen Exit vom Brexit aus.

Doch das ist Wunschdenken. In Brüssel bereitet man sich nach wie vor auf die Scheidungs-Gespräche vor. Es könne zwar Verzögerungen geben, aber keine Verlängerung, so Chefunterhändler Barnier.

Zwar hatte man sich bei der EU eine klare Mehrheit für May gewünscht. Dahinter steht die Vermutung, dass dies die Verhandlungen erleichtert hätte, da May keine innerparteilichen Rücksichten nehmen müsste.

Doch Brüssel hat sich wieder einmal getäuscht. Mit dem Wahlerfolg von Labour-Führer Corbyn hat hier niemand gerechnet, nicht einmal die Sozialdemokraten im Europaparlament, die ihm nun lauwarm gratulieren.

Sozialdemokratische Abgeordnete wie J. Leinen hoffen jetzt, dass wenigstens der “harte Brexit” vom Tisch sein könnte: „Der Exit vom harten Brexit erscheint wieder als eine mögliche Perspektive“.

Aber auch das ist längst nicht ausgemacht. Denn eine geschwächte Premierministerin könnte  versucht sein, nach außen umso härter aufzutreten. Schließlich sitzen ihr EU-“Fans” wie Außenminister Johnson im Nacken…

Fazit: Die Ausgangslage für die Verhandlungen hat sich für beide Seiten verschlechtert. Deshalb neige ich zu der Ansicht, dass am Ende das Tischtuch zerrissen werden könnte, und man ohne Einigung auseinander geht.

Es wäre das Worst-Case-Szenario – herbeigeführt durch unverantwortliche Tories und eine gutgläubige EU, die nicht einmal im Traum darüber nachgedacht hat, (auch) auf Corbyn zu setzen…

 

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