Von der Leyen feiert Corona-Erfolg – doch Rumäniens Krankenhäuser kollabieren

Die Corona-Kommunikation in der EU koppelt sich immer mehr von der Realität ab. Während in Rumänien die Krankenhäuser kollabieren und Belgien eine “vierte Welle” fürchtet, feiert Kommissionschefin von der Leyen neue Erfolge – beim Export von Impfstoffen in alle Welt.

Man habe mal wieder einen “Meilenstein” erreicht, so von der Leyen in perfektem Denglish. Die EU habe in den vergangenen zehn Monaten weltweit mehr als eine Milliarde Impfstoffdosen exportiert.

“In der EU hergestellte Impfstoffe wurden in mehr als 150 Länder auf allen Kontinenten versandt – von Japan bis in die Türkei, vom Vereinigten Königreich bis nach Neuseeland, von Südafrika bis nach Brasilien.”

EU-Kommission

Auch in EUropa laufe alles nach Plan, so von der Leyen. Mehr als 75 % der Erwachsenen in der EU seien nun vollständig geimpft. Really?

Gerade erst kam raus, dass die offiziellen Zahlen der EU-Agentur ECDC nicht der Realität entsprechen – in mindestens einem Land (Dänemark) haben sich Unstimmigkeiten ergeben.

Zudem hilft ein guter Durchschnitt gar nichts, wenn einige EU-Länder weit hinterherhinken. In Rumänien sind nur rund 30 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.

Dort “kollabieren” die Krankenhäuser, wie die “Tagesschau” meldet. Nicht in Indien, sondern mitten in EUropa. Doch dazu sagt von der Leyen – nichts.

Immerhin hat die EU nun Nothilfe nach Rumänien geschickt. Doch die kommt viel zu spät – die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 1500.

Mit Ausnahme der kleinen Karibik-Insel Santa Luca sterben im Verhältnis zur Einwohnerzahl weltweit nirgendwo mehr Menschen an Covid-19 als in Rumänien.

Die EU hält damit mal wieder einen Negativ-Rekord. Und viele Länder fürchten schon die nächste Krise. In Belgien schließt man eine vierte Welle nicht mehr aus.

Dabei liegt die Impfquote im Herzen der EU vorbildlich hoch. Wirkt die Impfung vielleicht doch nicht so gut, wie versprochen, Frau Doktor med. von der Leyen?

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