Van Rompuy will Wahl entschärfen

Gleich nach der Europawahl will EU-Ratspräsident Van Rompuy einen Sondergipfel einberufen. Offiziell geht es darum, einen “Clash” mit dem Europaparlament zu vermeiden, meldet “Le Monde”.

Denn das Parlament beansprucht das Recht, den nächsten Kommissionschef zu bestimmen. Dasselbe Recht reklamieren aber auch Kanzlerin Merkel und die übrigen EU-Chefs für sich.

Van Rompuy möchte sich nun zum Schiedsrichter machen. Dabei ist er selbst nicht vom Volke gewählt. Offenbar will er dem Wählervotum auch nur folgen, wenn es im Parlament eine klare Mehrheit gibt.

Die könnte jedoch fehlen, wenn – wie die Deutsche Bank in einer Studie prognostiziert – ein Viertel der Wähler für EU-kritische bis -feindliche Parteien stimmt.

Ich finde aber, auch dieses Ergebnis der Wahl müsste man akzeptieren – und Konsequenzen ziehen. Die EU könnte dann nicht weiter machen wie bisher.

Doch genau das will Van Rompuy sichern. Dabei will er noch nicht einmal warten, bis sich das neue Parlament konstituiert hat. Man könnte auch sagen: er will die Wahl manipulieren. – Mehr hier