Update: Von der Leyen reiste 57mal im Privatjet
Die EU-Kommission hat eingeräumt, dass sie regelmäßig teure und klimaschädliche Privatjets für Dienstreisen nutzt. Allein EU-Chefin von der Leyen war 57mal unterwegs.
Ich habe in der “taz” und in diesem Blog zuerst über die skandalträchtigen Flüge berichtet (hier und hier). Bis Sonntag verweigerte die EU-Kommission jedoch detaillierte Auskünfte, sogar das Europaparlament tappte im Dunkeln.
Nun wurden einige (allerdings längst nicht alle) Infos zur “BILD”-Zeitung durchgestochen. Demnach hat Kommissionspräsidentin von der Leyen innerhalb von zwei Jahren 57 Mal Jets für ihre Dienstreisen gemietet.
Die CDU-Politikerin nutzte die Privatflieger auch für typische Linienflug-Routen wie Brüssel-München, Zürich-Brüssel oder (gleich mehrfach) Straßburg- Brüssel. Die übrigen Kommissare kamen zusammen auf 29 Flüge.
Was der Spaß gekostet hat, ist weiter unklar. Dabei hatte der Linken-Abgeordnete M. Schirdewan diese und andere Details bereits im November 2022 abgefragt. Doch die Kommission antwortete nicht – bis jetzt.
Kurz vor von der Leyen Bilanz-Rede zur “State of the Union” am Mittwoch wurde der Druck wohl zu groß. Schließlich will sich die EU-Chefin mit ihrem “Green Deal” brüsten. Der soll auch Flugreisen klimafreundlich machen…
Siehe auch “Der Green Deal wackelt”
KK
13. September 2023 @ 12:16
@ Karl:
“Nicht mehr das Parlament wird informiert, sondern der BILD getratscht.”
Die Information des Parlaments obliegt den entsprechenden Stellen, die ja eben das nicht tun. Und wenn dann eine “Quelle” (neudeutsch “Whistleblower”) es an eine Zeitung durchsticht, dann macht es heute keinen Sinn mehr, sich an SPIEGEL, ZEIT, FAZ oder SZ oder gar dem ÖRR zu wenden, weil die eher dazu neigen, solche Informationen in ihren Giftschrank zu packen, statt sie zu veröffentlichen. Leider sind WELT und BILD neben der bundesweit nicht so präsenten BERLINER ZEITUNG noch die einzigen grossen, die überhaupt manchmal noch mal etwas kritischer über die Regierungen in Berlin und Brüssel berichten. Ich mag die SPRINGER-Presse trotzdem immer noch nicht – aber die anderen eben auch nicht mehr.
Arthur Dent
12. September 2023 @ 22:04
Der CO2-Ausstoß wird sicher bei Atmosfair ausgeglichen – übernimmt sicher der Steuerzahler – fertig ist die Laube.
Kann ja jeder – ein paar Bäume irgendwo in Afrika gepflanzt, schon fährt der Diesel zu Hause klimaneutral. 🙂
KK
12. September 2023 @ 14:31
@ Katla:
“laut Spiegel erfolgten von Baerbocks 99 Flügen 87 mit der Flugbereitschaft.”
Und von den 12 Linienflügen waren mW dann auch einige nur den defekten Jets der Flugbereitschaft zu verdanken… 😉
Katla
12. September 2023 @ 13:19
Eine ähnlich umweltschädliche und kostspielige Bilanz weist die andere deutsche Wasserpredigerin und Weintrinkerin auf: laut Spiegel erfolgten von Baerbocks 99 Flügen 87 mit der Flugbereitschaft. Linienflüge sind doch nur für den Pöbel (wobei der Pöbel aus Umweltgründen eigentlich am besten gar nicht fliegen soll). Wenn man dann noch, sicher in beiden Fällen, die vom Steuerzahler bezahlten Kosten für Stylisten, Friseure und Fotografen dazunimmt und sie mit der Erfolgsbilanz beider Politikerinnen gegenrechnet, zeichnen sich deutliche Umrisse einer sicher hochfeministischen Politik ab.
Karl
13. September 2023 @ 08:48
Nicht mehr das Parlament wird informiert, sondern der BILD getratscht. Und prompt folgen ihr einige auch in diesem Blog als Meute.