Und nun der “Brexit” – why not?
Nach der Niederlage des britischen Premiers Cameron im Juncker-Streit sieht die britische Presse den “Brexit”, also den EU-Austritt, nahen.
“One step closer to quitting Europe”, titelt der “Telegraph”. “Britain nears EU exit”, schreibt die “Times”. Offenbar hat Merkels Umarmungstaktik nicht wirklich geholfen.
Ein Teil der britischen Presse gibt Merkel ohnehin eine Mitschuld an dem britischen Desaster. Die EU sollte daher gar nicht erst versuchen, noch mehr Zugeständnisse zu machen.
Besser wäre es, den eingeschlagenen demokratischen Weg konsequent fortzusetzen – mit einem EU-Referendum auf der Insel und einer Volksabstimmung zur Unabhängigkeit Schottlands. – Mehr dazu hier
ebo
28. Juni 2014 @ 16:16
In aller Freundschaft: das ist keine “Französisierung”. Seit der Eurokrise gibt Deutschland den Ton an. All die bürokratischen Ungetüme wie Troika, Fiskalpakt, Sixpack, Two pack, Europäisches Semester etc. pp sind dem deutschen Kontrollwahn entsprungen. In Lissabon war das noch gar nicht vorgesehen…
Tim
28. Juni 2014 @ 17:04
Ja, das ist der Witz an der ganzen Sache. Alle Welt sieht in Deutschland nun die EU-Führungsmacht, aber die Politik ist ganz nach französischem Geschmack. Noch vor 20 Jahren war es genau andersherum.
ebo
28. Juni 2014 @ 17:29
Nochmal: das ist NICHT nach französischem Geschmack. Deutschland, die Niederlande und Finnland haben in der Eurozone das Sagen, in der EU nimmt Merkel von Fall zu Fall noch Großbritannien hinzu. Das habe ich in diesem Blog nun wirklich ausreichend dargelegt…
Meinereiner
30. Juni 2014 @ 06:28
Dir ist aber schon klar, dass Frankreich im Moment daran arbeitet, Kompetenzen aus Brüssel zurückzuholen?
ebo
30. Juni 2014 @ 07:31
Klar, das ist die neue Mode – angefangen hat damit aber Cameron…
Tim
28. Juni 2014 @ 14:56
Eine Brexit wäre für alle Seiten die beste Lösung. Danach würde in vielen Nordstaaten die Furcht vor einer weiteren Französisierung der EU zunehmen, d.h. die Chancen auf vernunftorientierte EU-Reformen und einen teilweisen Rückbau des Lissabon-Vertrages würden steigen.
ebo
28. Juni 2014 @ 15:16
Darf ich daran erinnern, dass der Lissabon Vertrag eine deutsche Idee war, nachdem Frankreich nein gesagt hatte?
Tim
28. Juni 2014 @ 15:29
Mit Französisierung meine ich: immer mehr auf EU-Ebene regeln. Die EU entwickelt sich genau in jene Richtung, von der alle französischen Diplomaten und Politiker seit Jahrzehnten träumen, und der Vertrag von Lissabon ist die Codifizierung dieser fatalen Entwicklung.