Trump 2.0: Diese europäischen Buzzwords sind verbrannt
Die westliche Welt, die transatlantische Zusammenarbeit, die regelbasierte Ordnung – mit dem neuen US-Präsidenten sind diese Schlagwörter obsolet geworden. Doch EUropa klammert sich daran wie ein Ertrinkender an den rettenden Strohhalm.
Dies haben die Glückwünsche der Brüsseler EU-Spitze an Trump gezeigt. Immer wieder beschwören europäische Politiker die westliche Welt, die transatlantische Zusammenarbeit, die regelbasierte Ordnung.
Dabei sind diese Begriffe spätestens mit Trump 2.0 verbrannt:
Die westliche Welt ist schon mit der US-Invasion im Irak zerbrochen – damals standen Deutschland und Frankreich gegen die USA und das UK. Trump dürfte sich nun vor allem auf Deutschland stürzen – mit Strafzöllen.
Die transatlantische Zusammenarbeit hat etwas länger überlebt, unter Ex-Präsident Biden hat sie sogar eine Renaissance erlebt. Doch Trump hat Europa bzw. die EU in seiner Antrittsrede nicht einmal mehr erwähnt!
Die regelbasierte Ordnung schließlich hat Biden selbst mit Füssen getreten. Sein Wirtschaftskrieg gegen Russland und China ist durch keine Regel gedeckt, beim Krieg in Gaza wurden alle UN-Regeln zerbombt.
Trump denkt gar nicht daran, sich an irgendwelche Regeln zu halten. Als erste Amtshandlung hob er alle Beschränkungen für Waffenlieferungen an Israel auf – und US-Sanktionen gegen rechtsradikale Siedler gleich mit.
Für die EU heißt dies, dass sich nicht mehr auf die USA verlassen kann. Dies haben auch der Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen und der
Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation gezeigt.
Doch Kommissionschefin von der Leyen klammert sich weiter an die alten, obsoleten Begriffe. Dabei hat sie in einer Rede in Davos erstmals selbst zugegeben, dass wir nun in einer anderen Welt leben!
Allerdings bleibt sie auf halbem Wege stehen – und streckt Trump gleich wieder die Hand zu “Deals” aus. Dabei ist es ihr bisher nicht einmal gelungen, einen direkten Draht zum neuen POTUS aufzubauen.
Da sind die Chinesen schon weiter – mit Präsident Xi hat Trump bereits vor seinem Amtsantritt telefoniert…
Doris Pumphrey
22. Januar 2025 @ 13:37
Nicht die „regelbasierte internationale Ordnung“ hat Biden mit Füßen getreten, sondern, wie alle US-Präsidenten, das auf der UNO-Charta basierende Völkerrecht. Diese beiden Begriffe dürfen nicht miteinander verwechselt werden, auch wenn das in der transatlantischen Propaganda gerne gemacht wird, um Verwirrung zu stiften. Der Westen hat dem Völkerrecht die „regelbasierte internationale Ordnung“ entgegengesetzt. Was damit gemeint ist, beschreibt Volker Perthes, vormals Leiter der regierungsnahen Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) im Klartext: „Eine Allianz williger Staaten muss internationale Regeln ersinnen, ohne den Verdacht zu erwecken, dass es dabei um westliche Dominanz geht.“
ebo
22. Januar 2025 @ 13:40
Stimmt, diese Unterscheidung ist wichtig. Ich habe mich nur auf die “buzzwords” bezogen, aber natürlich ist das Völkerrecht auch gebrochen worden
Monika
22. Januar 2025 @ 12:05
Mal ehrlich: ein bisschen Entrümpeln beim wording ist schon lange überfällig.
Vielleicht hat das ja, wie es beim entrümpeln oft passiert, wieder klarere Vorstellungen und neue Ideen zur Folge. Höchste Zeit wäre es.
Helmut Höft
22. Januar 2025 @ 10:36
“Die regelbasierte Ordnung schließlich hat Biden selbst mit Füssen getreten.” wtf! siehe hier, https://www.hhoeft.de/mythos/index.php/2024/11/29/was-kommt-nach-k-und-p-ueber-das-regieren/ unten;
“Völkerrecht vs. „regelbasierte Ordnung“
Ist Euch das auch schon aufgefallen, dass wahlweise vom Völkerrecht oder einer „regelbasierten Ordnung“ die Rede ist? …” Bitte Links beachten.
Nachdem das “Völkerrecht” beinahe täglich gebrochen wird/wurde (und die Buxe anfing im Schritt zu kneifen) hat man sich auf “interessenbasiert” – so heißt das richtig – zurückgezogen! Und alles nickt andächtig!!
(WIE KANN MAN NUR SO BLÖDE SEIN??) *KOTZ*
Stef
22. Januar 2025 @ 07:52
„ Trump dürfte sich nun vor allem auf Deutschland stürzen – mit Strafzöllen.“
Unsere Politelite kennt nichts anderes als Gehorsamkeit und Dankbarkeit gegenüber den USA. Mit dem aktuellen Personal ist auch weiterhin nur das zu erwarten.
Arthur Dent
21. Januar 2025 @ 22:44
Hmh, ich hab im Netz noch ein Seite der SZ von 2021 gefunden, als die deutschen Politiker Joe Biden zur Wahl gratuliert haben. Man war halt froh, dass wieder der Vernunft einzieht ins Weiße Haus und die Demokratie, dass man wieder geneinsame Werte teilt und praktisch die „Schreckensherrschaft“ vorbei sei. Tja, man sieht sich halt immer zweimal im Leben. Wäre ich Donald Trump, ich würde mit denen auch kein Wort mehr wechseln.