Steuerkrieg um Apple (und Irland)
Eigentlich wollen die EU und die USA noch enger zusammenrücken, Stichwort TTIP. Doch nun ist ein regelrechter Steuerkrieg entbrannt, bei dem es um den US-Konzern Apple und dessen Filiale in Irland geht.
Die EU-Kommission ermittelt bereits seit Jahren, ob die irische Regierung dem Apple-Konzern Steuervergünstigungen eingeräumt hat, die andere Firmen nicht genießen.
Das wäre ein Privileg und ein Verstoß gegen die EU-Regeln. Gegen zwei Unternehmen ist Brüssel deshalb schon vorgegangen. Doch nun, da es um die wertvollste Firma der Welt geht, schießt Washington zurück.
Die EU maße sich zu große Befugnisse an und gefährde dadurch internationale Vereinbarungen zur Eindämmung von Steuerflucht. Was natürlich ein Hohn ist – denn Apple nutzt ja Irland zur Steuerflucht!
In einer ersten Stellungnahme wies die EU-Kommission die Kritik aus den USA zurück. Allerdings drohen die Amis mit Sanktionen. Eine Eskalation droht – und das mitten im TTIP-Finale…
Peter Nemschak
25. August 2016 @ 13:21
In den USA ist gerade Wahlkampf. Da darf sich die EU nicht beirren lassen und muss normal weiter gegen Verstöße vorgehen. Im übrigen soll der Hinweis nicht fehlen, dass die USA Steuerparadies für Steuersünder andernorts sind. Derzeit steht es um den Freihandel ohnedies schlecht, wenn es nach Trump ginge. Nicht die Globalisierung ist schuld, wie uns die Populisten von rechts und links weismachen wollen, sondern wie die Nationalstaaten damit umgehen – die USA im übrigen besonders schlecht.
Johannes
25. August 2016 @ 18:02
Globalisierung? Find ich gut, wenn es sie denn geben würde. Wenn Banken pleite gehen, dann ist die Globalisierung plötzlich gaaaaaaaanz weit weg. Da ist dann alles wieder national … aber wenn es um Hungerlöhne geht, wow, da ist die Globalisierung wieder voll da, mit all ihren Nachteilen für die kleinen Bürger. Banken, keine Globalisierung wenn es um die Nachteile geht.
Ja, ja, Globalisierung 😉