Selenskyj droht mit atomarer Bewaffnung
Auch beim EU-Gipfel konnte Ukraines Präsident Selenskyj seinen “Siegesplan” nicht verkaufen. Daraufhin drohte er indirekt mit Atomwaffen.
Der „Siegesplan“ des ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj kommt nicht voran. Beim EU-Gipfel in Brüssel machte Kanzler Olaf Scholz am Donnerstag deutlich, dass er seine Position nicht ändern und Selenskyjs Forderungen entgegenkommen werde.
Der will nicht nur einen schnelleren Nato-Beitritt. Er fordert auch weit reichende deutsche Taurus-Marschflugkörper, um Moskau und andere ferne Ziele anzugreifen.
Doch Scholz lehnt dies weiter ab. „Sie kennen die Haltung Deutschlands in den Fragen, die da berührt sind. Daran wird sich auch nichts ändern“, sagte er in Brüssel.
Daraufhin verschärfte Selenskyj seine Tonart.
„Welchen Ausweg haben wir? Entweder wird die Ukraine Atomwaffen haben oder wir müssen in irgendeiner Allianz sein“, sagte er bei einer Pressekonferenz nach seinem Treffen mit den Staats- und Regierungschefs.
Von Teilnehmern wurde dies als indirekte Drohung aufgefasst, um den Nato-Beitritt zu erzwingen. Wenig erstaunlich: Schließlich hat Selenskyj erklärt, sein Ansatz sei es, „Frieden durch Drohungen“ zu schaffen.
Nur sollten die sich eigentlich gegen Russland richten – und nicht gegen Deutschland und die USA, die den Nato-Beitritt blockieren…
P.S. Bei einem Abstecher bei der Nato ruderte Selenskyj wieder zurück. „Wir machen keine Atombomben“, erklärte er. Die Ukraine habe auch keine konkreten Pläne für eine nukleare Bewaffnung seines Landes. Doch die Andeutung/Drohung steht weiter im Raum. Es war ja auch nicht das erste Mal, dass Selenskyj von ukrainischen Atomwaffen fabulierte. Auf der Münchener Sicherheitstagung 2022 kurz vor Beginn des Krieges hat er bereits ähnliche Andeutungen gemacht…
Arthur Dent
18. Oktober 2024 @ 13:51
@KK
„Vier Hausmeister“ sind alle in Deutschland…
WBD
18. Oktober 2024 @ 09:22
ach ja, kleine Ergänzung: anlässlich eines kleinen Erdbebens munkelt man, daß der Iran vllt doch schon einen atomaren Sprengkopf haben könnte – das würde auch Israels (momentane) Zurückhaltung bei der verkündeten biblischen Rache erklären.
Dann würde man, wg. Eigenbedarf, auch Kollege Selenskiy nicht aushelfen wollen !
Kleopatra
18. Oktober 2024 @ 08:09
Die Überlegung, dass vor Russen nur sicher ist, wer entweder in der NATO ist oder Atomwaffen hat, ist nicht schön, aber vollkommen nachvollziehbar. Außerdem geht es darum, dass die Ukraine ja in historischer Zeit sehr wohl Atomwaffen hatte; sie hat sie auf den ausdrücklichen Wunsch des Westens an Russland abgetreten und muss heute den Eindruck haben, sie hätte das besser nicht getan. Die unterschwellige Botschaft an den Westen ist also: Ihr habt uns dazu gedrängt, auf unsere Atombomben zu verzichten, dann zieht gefälligst die Konsequenzen und nehmt uns in die NATO auf!
Ulla
18. Oktober 2024 @ 09:41
die Ukraine hatte keine eigenen Atomwaffen, die gehörten der UDSSR und der Schlüssel dazu lagerte in Moskau/Kreml und nicht in Kiew!
In Deutschland lagern auch Atomwaffen, die gehören WEM?
Kleopatra
18. Oktober 2024 @ 10:03
Welcher UdSSR sollen diese Atomaffen im Jahr 1994 gehört haben? Die Atomwaffen in Deutschland hingegen sind dort aufgrund eines Vertrags zwischen Deutschland und den USA stationiert.
Ulla
18. Oktober 2024 @ 10:05
kleiner Nachtrag:
der Rechtsnachfolger der UDSSR ist Russland, nicht die Ukraine.
Weissrussland und Kasachstan
haben die bei ihnen gelagerten
Atomwaffen an Russland abgegeben, auch die Ukraine war dazu verpflichtet.
Kleopatra
18. Oktober 2024 @ 11:10
@Ulla: Dass Russland international als völkerrechtlicher Nachfolger der UdSSR angesehen wird, bedeutet nicht, dass alles Eigentum der UdSSR nach ihrer Auflösung Eigentum der UdSSR wurde.
Ulla
18. Oktober 2024 @ 10:21
lesen Sie vielleicht das Budapester Memorandum von 1994 noch mal durch….
KK
18. Oktober 2024 @ 10:50
Vergessen Sies. User Kleopatra ist da völlig beratungsresistent!
Kleopatra
18. Oktober 2024 @ 17:15
Worauf wollen Sie hinaus außer der Unterstellung, dieses Dokument sei mir nicht bekannt?
Stef
18. Oktober 2024 @ 10:45
@ Kleopatra: “Die Überlegung, dass vor Russen nur sicher ist, wer entweder in der NATO ist oder Atomwaffen hat, ist nicht schön, aber vollkommen nachvollziehbar.”
Das ist ungefähr so nachvollziehbar, wie derselbe Wunsch von Kuba Anfang der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Nachvollziehbar heißt in diesem Kontext dann wohl eher wahnsinnig und selbstzerstörerisch.
Rubis
18. Oktober 2024 @ 11:58
„Die Verantwortung und die Kosten der Atomwaffen seien für Kiew zu groß gewesen und der rote Knopf in Moskau geblieben….“ (Krawtschuk)
es ging um die Atomwaffen, die in der Ukraine lagerten……
Der „Rote Knopf“ war in Moskau und NICHT in Kiew!
Deutschland kann auch nicht über die Atomwaffen bestimmen, die hier lagern.
Diese „gehören“ der USA, Punkt.
Arthur Dent
17. Oktober 2024 @ 23:09
ok – wer soll die liefern?
Nord-Korea dürfte mit eigenem Atomprogramm etwa zwei Stück selbst entwickelt haben, hab ich mal gelesen – Quelle ist mir aber entfallen.
KK
18. Oktober 2024 @ 00:52
Die Ukraine wird in absehbarer Zeit dafür sorgen müssen, nicht in die Steinzeit zurückzufallen – da bleiben kaum Ressourcen für eine eigene Atombombenentwicklung. Allenfalls, wenn man dies auf Kosten der eigenen Bevölkerung und einem weitgehenden Exodus derselben durchzieht… aber das wäre dem Regime in Kiew wohl durchaus zuzutrauen.
Fisch
18. Oktober 2024 @ 01:50
Dürften mittlerweile mehr sein aber Kim Jong Duo wird wohl kaum dem Feind seines Verbündeten Putin diese Waffen liefern.
Wenn sie aber nicht draufgegangen oder im Ausland sind, sollte die Ukraine ja vll. das 70+ Fachpersonal noch aus atomar bewaffneten Sowjetzeiten haben.
WBD
18. Oktober 2024 @ 09:13
Die USA als Vertragsstaat des Atomwaffensperrvertrags fällt (offiziell!) als Lieferant aus, ebenso Fronkreisch und England. Liefern könnte Israel – vielleicht sieht Netanyahu da ja eine Chance, sich bei seinen Freunden wieder etwas beliebter zu machen.
Für eine Regionalmacht wie Israel sind Atomwaffen sowieso nicht geeignet; selbst ein atomarer Angriff auf den Erzfeind Iran würde ggf den Fall-out wieder auf Israel zurückwehen. Dann würde keiner mehr die Apfelsinen kaufen…
Ralf Krämer
18. Oktober 2024 @ 09:35
Erst recht nachvollziehbarer ist dann aber die Überlegung, dass vor Israel nur sicher ist, wer Atomwaffen hat.
Art Vanderley
17. Oktober 2024 @ 22:03
Was Putin darf darf auch S., vielleicht gar mit dem gleichen Ziel, den eigenen Nationalisten die ja auch in der Ukraine recht umtriebig sind, etwas zu präsentieren was nach Stärke aussieht.
Michael
17. Oktober 2024 @ 15:51
Selenskyj war, ist und bleibt ein Komiker der aller Register einer farce’schen Komödie zieht und nicht begreift wie er die Tragödie für die Ukraine in endlosen Akten nur verlängert! Er setzt alles auf einen vollkommen abstrusen Sieg über Russland und verpasst schon jetzt das Happy End! Wo bleiben die Ovationen?
Michael
17. Oktober 2024 @ 16:27
Zusatz: Und inzwischen lese ich (Berliner Zeitung) dass Merz – ganz im Sinne Selenskyj’s – die Nerven verliert und Russland mit Ultimaten und Taurus besiegen will! Und dieser Verrückte glaubt Kanzlermaterial zu sein! Armes Deutschland! Da kann man nur hoffen dass Scholz auf Kurs bleibt und dadurch Führung – längst versprochen – demonstriert!
KK
18. Oktober 2024 @ 10:56
@ Michael:
“Und dieser Verrückte glaubt Kanzlermaterial zu sein! Armes Deutschland!”
Das Fatale daran ist, dass ein signifikanter Teil der Wähler diesen Glauben wenn nicht teilen, so doch bei ihrer Wahlentscheidung eine Merzsche Kanzlerschaft zumindest billigend in Kauf nähmen, um diese völlig frei drehende Ampel loszuwerden. In deren drei Koalitionsparteien es ja zudem genügend Protagonisten gibt, die ähnlich denken wie Merz…
Stef
17. Oktober 2024 @ 20:40
Führung würde Scholz erst beweisen, wenn er nicht erst auf die Freigabe der USA warten würde, um Gespräche mit Russland zu starten. Aktuell passt er sich nur exakt der US Linie an, das ist eher Folgsamkeit als Führung. Was aber nichts daran ändert, dass Merz den Schuss nicht gehört hat.
KK
18. Oktober 2024 @ 10:59
@ Stef:
Die deutsche Regierung wird international doch nicht mehr ernst genommen – wer würde mit Scholz, Baerbock und Co. denn ernsthaft reden wollen?
Das wäre ja fast so, als würde man die Übernahme eines DAX-Konzerns nicht mit dem CEO, sondern mit dem Facility-Manager (das hiess mal “Hausmeister”) verhandeln…