Rechtsruck in Finnland – Sanna Marin abgewählt

Nach Schweden erlebt nun auch Finnland einen Rechtsruck. Konservative und Rechtspopulisten ziehen an den regierenden Sozialdemokraten vorbei, Ministerpräsidentin Sanna Marin hat ihre Niederlage eingeräumt.

Marins Sozialdemokraten konnten bei der Parlamentswahl zwar Zugewinne verzeichnen – die Position als stärkste Parlamentskraft verloren sie aber an die konservative Nationale Sammlungspartei von Ex-Finanzminister Petteri Orpo. Auch die rechtspopulistische Partei Die Finnen zog an den Sozialdemokraten vorbei. 

Marin hat ihre Niederlage eingeräumt. Die 37-Jährige galt als Hoffnungsträgerin der finnischen und europäischen Sozialdemokraten – hatte zuletzt aber mit einem Besuch bei der Beisetzung eines rechten ukrainischen Kämpfers in Kiew Schlagzeilen gemacht.

Daß sie sich immer wieder an der Seite von Präsident Selenskyj zeigte und der Ukraine ewige Treue schwor, hat offenbar nicht geholfen. Der Wahlkampf wurde – ähnlich wie zuvor in Schweden – von Wirtschaftsthemen und vom Streit über Migration und Kriminalität beherrscht.

Die EU erlebt aktuell die größe Flüchtlingskrise seit 2015 – nicht zuletzt wegen des Krieges in der Ukraine. Doch weder in Helsinki noch in Brüssel will man sich die Probleme eingestehen, in Berlin übrigens auch nicht…

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P. S. Grüne und Linke haben besonders große Verluste. Mit Marin verlieren auch die europäischen Sozialdemokraten, wie dieser Tweet illustriert: