Polit-Theater um Macrons Kirchen-Gipfel

Zur feierlichen Wiederöffnung von Notre Dame de Paris hat Präsident Macron seinen Freund Selenskyj und Noch-nicht Präsident Trump geladen. Doch Scholz und von der Leyen fehlten – warum nur?

Über diese, weiß Gott nicht “kriegsentscheidende” Frage haben sich Berlin und Brüssel den ganzen Sonntag lang den Mund zerrissen.

Dass Kanzler Scholz nicht kam, sei ein Zeichen der deutsch-französischen Entfremdung, wenn nicht seines Bedeutungsverlustes, hieß es in Berlin.

Dass Kommissionschefin von der Leyen fehlte, sei unverständlich, denn sie hatte ihre Reise doch angekündigt, so der Schnack in Brüssel.

Die Kaffeesatzleserei zeigt, wie sehr Macrons (wie immer bombastisch inszeniertes) Polit-Theater die Geister vernebelt.

Von der Leyen kam nicht, weil sie sich mit Macron über den Mercosur-Deal verkracht hat – das ist doch offensichtlich.

Und Scholz fehlte, weil nur Staatschefs eingeladen waren. Bundespräsident Steinmeier war denn auch in Paris, saß allerdings in der zweiten Reihe.

So what? Haben sie irgendwas verpasst, nur weil Macrons Freund Selenskyj und Noch-nicht Präsident Trump da waren?

Das angeblich so wichtige “Friedensgespräch” zu Notre Dame hat keine greifbaren Ergebnisse gebracht.

Die größte “Erkenntnis” des Kirchen-Gipfels war, dass US-Präsident Biden tatsächlich schon eine “lame duck” ist.

Er war nämlich nicht in Paris und wurde auch nicht vermisst – obwohl er mal eben fast eine Mrd. Dollar für die Ukraine freigab…