Nun geben auch Merkels Gegner Gas
Eigentlich wollte Kanzlerin Merkel das Thema Northstream II beim EU-Gipfel umschiffen. Es stehe nicht auf der Tagesordnung, hieß es in Berlin. Doch nun geben ihre Gegner Gas – und setzen es auf die Agenda.
Tschechien, Polen, die Slowakei und Ungarn haben an die EU-Kommission appelliert, darauf zu achten, dass neue Projekte die Abhängigkeit von Gaslieferungen verringern sollen. Doch Juncker spielt auf Zeit.
Nun wollen diese Länder, aber auch Italien, die geplante Gaspipeline nach Russland zur Chefsache machen. Es sei doch nicht logisch, dass Southstream vereitelt wurde, aber Northstream sogar ausgebaut wird.
Da haben sie recht. Noch weniger logisch ist es, dass Merkel die Verlängerung der EU-Sanktionen gegen Russland durchdrücken will, für Deutschland aber eine ganz große Ausnahme fordert… Mehr zu Southstream hier
luciérnaga rebelde
18. Dezember 2015 @ 15:11
Mal eine andere Stimme: http://www.voltairenet.org/article189656.html
Claus
18. Dezember 2015 @ 10:01
Und nun geht das abgründige Polit-Theater zum Thema Northstream II und / oder Southstream in die nächste Runde: „Gefahr der Spaltung Europas“? „Gefährdung der Sicherheit Europas?“ (Norbert Röttgen) Machtmissbrauch? Wettbewerbsverfahren durch die EU?
Da bedanken wir uns zunächst mal herzlich bei „Gas-Gerd“ Schröder für seine Weitsicht, Northstream I verlegen zu lassen, schön tief durch die Ostsee und weit abseits vom Zugriff auf die Ventile durch die Ukraine und Polen. Das hat sich Russland übrigens gute 8 Mrd. Euro kosten lassen. Und im Weiteren konstatieren wir, ob wir das nun schön finden oder nicht, dass das in Deutschlands verfeuerte Erdgas zu guten 40% aus russischen Erdlöchern kommt und, anders als beim Erdöl, in diesem Volumen nicht durch andere Lieferanten ersetzt werden könnte. Dann wäre zu bemerken, dass Russland zur Finanzierung des Staatshaushaltes auf die Erlöse der Gaslieferungen angewiesen ist, und, anders als EU-Länder in Sachen Ukraine-Sanktionen, sich als 100% vertragstreu erwiesen hat. EU-Wettbewerbsverfahren? Dann lassen wir die EU-Bürokratie Russland doch gern mal in die Lieferbedingungen spucken, und mehr von dem schönen Erdgas wird demnächst in Richtung China gehen, dort braucht man auch sehr viel davon. Abrechnung übrigens nicht in Dollar, sehr zum Entzücken der USA!
Na dann, fröhliches Verhandeln in Brüssel!