Neues vom Wirtschaftskrieg (58): Ungarn blockiert Sanktionspaket

Der Wirtschaftskrieg zieht immer weitere Kreise. Die EU klemmt Russlands größte Bank von SWIFT ab. Moskau reagiert gelassen auf die neuen Sanktionen – doch Ungarn blockiert schon wieder.

  • Ungarn verlangt weitere Änderungen an dem neuen EU-Sanktionspaket gegen Russland und blockiert damit erneut dessen Inkrafttreten. Konkret fordert das Land, auf die geplanten Strafmaßnahmen gegen das russisch-orthodoxe Kirchenoberhaupt Patriarch Kirill zu verzichten, wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur am Mittwochabend bestätigten. – Das kommt überraschend, ist aber nachvollziehbar. Ein Kirchenoberhaupt hat nichts auf einer Sanktionsliste zu suchen. Interessant wäre zu wissen, ob Moskau in Un garn interveniert hat!?
  • Moskau hat gelassen auf den in der EU geplanten weitreichenden Boykott von russischem Öl reagiert. Die frei werdenden Mengen würden in andere Richtungen umgeleitet, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax. „Diese Sanktionen wirken sich natürlich negativ auf den gesamten Kontinent aus – auf die Europäer und auf uns und auf den gesamten globalen Energiemarkt.“ Russland werde die negativen Folgen durch systematische Handlungen minimieren, sagte Peskow. – Der größte Profiteur ist offenbar Indien.
  • Im Rahmen einer neuen Sanktionsrunde der EU ist die russische Sberbank vom globalen Finanznachrichtensystem SWIFT abgekoppelt worden. Bemessen an den Vermögenswerten ist die Sberbank das bedeutendste Bankhaus Russlands. – Reaktion aus Moskau: „Die Sberbank arbeitet wie gewohnt. Die Abkopplung vom SWIFT-System ändert nichts an der aktuellen Situation im internationalen Zahlungsverkehr. Inländische Transaktionen sind nicht von SWIFT abhängig und werden von der Bank im Standardmodus abgewickelt.“

Mehr zum Wirtschaftskrieg hier