Neues vom Wirtschaftskrieg (56): EU verkündet Ölembargo “light”

Der Wirtschaftskrieg zieht immer weitere Kreise. Die 27 EU-Staaten einigen sich auf ein Ölembargo “light”. Peking und Moskau rücken immer näher zusammen. Und die Inflation in Deutschland liegt bei fast acht Prozent.

  • EU verkündet Ölembargo “light”. Die Einfuhr von russischem Öl auf dem Schiffsweg wird verboten, die Lieferung über die Druschba-Pipeline bleibt jedoch vorerst erlaubt. Es handelt sich um eine grundsätzliche „politische Einigung“; die Details müssen noch ausgehandelt werden. Bisher steht der Deal nur auf dem Papier. EU-Ratspräsident Charles Michel sprach dennoch von einem „bemerkenswerten Erfolg“. Der Kompromiss, der am Montag kurz vor Mitternacht erreicht wurde, decke mehr als zwei Drittel der Öl-Importe aus Russland ab. Bis zum Jahresende würden sogar fast 90 Prozent der russischen Ölimporte gekappt. – Bisher steht der Deal nur auf dem Papier, eine Einigung im Detail steht noch aus!Siehe auch “Gipfel des Mißtrauens”
  • Peking und Moskau rücken wirtschaftlich immer näher zusammen. Das Handelsvolumen hat sich zuletzt deutlich ausgeweitet. China und Russland sind sich laut einer aktuellen Studie in den vergangenen Jahren als Handelspartner deutlich näher gekommen. Wie das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) berichtet, erhöhte sich das chinesische Außenhandelsvolumen mit Russland seit 2017 um fast 75 Prozent auf knapp 147 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Die russischen Exporte nach China beliefen sich nach den jüngsten Zahlen aus dem Jahr 2020 auf 46,5 Milliarden Euro. – Mit ihren Sanktionen hilft die EU noch kräftig nach…
  • Die Inflation in Deutschland hat sich im Mai wegen höherer Energie- und Lebensmittelpreise unerwartet stark beschleunigt. Waren und Dienstleistungen kosteten durchschnittlich 7,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Montag in einer ersten Schätzung mitteilte. Ähnlich hoch war die Inflationsrate zuletzt im Winter 1973/1974, als infolge der ersten Ölkrise die Mineralölpreise ebenfalls stark gestiegen waren. – Das geplante Ölembargo dürfte die Preise weiter treiben!

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