Neues vom Wirtschaftskrieg (44): Weizen wird zum Luxus

Der Wirtschaftskrieg gegen Russland zieht immer weitere Kreise. Der Preis für Weizen erreicht ein Allzeithoch. Die EU-Kommission streicht ihre Wachstumsprognose zusammen. Und im deutschen Großhandel klettern die Preise im Rekordtempo.

  • Der Preis für das Brotgetreide Weizen ist auf ein neues Hoch gestiegen: Im europäischen Handel an der Börse Euronext kostete die Tonne am Morgen 435 Euro. Grund ist das am Samstag von Indien verkündete Exportverbot von Weizen. Besonders schwer trifft die Krise Ägypten: Ägyptens Wirtschaft hat im Zuge der Ukraine-Krise Verluste von bis zu 130 Milliarden ägyptischen Pfund (sieben Milliarden US-Dollar) erlitten. – Wie sich zeigt, ist es nicht etwa Russland, das Weizen hortet – sondern der EU-Partner Indien!
  • Die EU-Kommission hat ihre Wachstumsprognose für die Eurozone für dieses Jahr wegen des Ukraine-Kriegs deutlich auf 2,7 Prozent gesenkt. Der Krieg habe “neue Herausforderungen mit sich gebracht, gerade als sich die Union von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie erholte”, erklärte die EU-Kommission in ihrer am Montag veröffentlichten Frühjahrsprognose. – Von den EU-Sanktionen sprach die Kommission nicht. Dabei dämpfen sie das Wachstum und fördern die Inflation, aktuell beim Öl…
  • Im deutschen Großhandel klettern die Preise im April so schnell wie zuletzt im Jahr 1962. Vor allem Rohstoffe und Energie, aber auch Lebensmittel verteuern sich infolge des Ukraine-Kriegs. Laut Berechnungen des Statistischen Bundesamtes haben deutschen Großhändler ihre Preise im April im Schnitt um 23,8 Prozent verglichen mit dem Vorjahresmonat angehoben. Ein größeres Plus hat es seit Beginn der Berechnungen 1962 noch nicht gegeben. – Es dürfte nicht lange dauern, bis der Einzelhandel folgt.

Mehr zum Wirtschaftskrieg hier