Neues vom Wirtschaftskrieg (36): “Kiew entscheidet über Sanktionen”
Der Wirtschaftskrieg gegen Russland zieht immer weitere Kreise. Ein Ende könne nur Kiew ausrufen, meint Kanzler Scholz. Derweil räumt Wirtschaftsminister Habeck ein, dass es auch Risiken gibt – ein Ölembargo könne nach hinten losgehen. Auch alte Sanktionen erweisen sich als schädlich.
- Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat der Ukraine zugesichert, keine Sanktionen gegen Russland ohne ihr Einverständnis zurückzunehmen. “Wir werden ja ohne ein Einvernehmen mit der Ukraine nicht die Sanktionen wieder aufheben”, sagte Scholz im ZDF – Kanzler Scholz gibt damit das letzte Pfund aus der Hand, das er noch hatte. Nachdem die Ukraine sich schon die Waffen aussuchen darf, soll Kiew nun auch noch im Wirtschaftskrieg gegen Russland entscheiden? Wofür brauchen wir dann noch die deutsche Politik?
- Wirtschaftsminister Habeck räumt Risiken eines Öl-Embargos ein. “Wir können nicht garantieren, dass die Versorgung immer gewährleistet ist.” Es werde “sicherlich hohe Preissprünge geben” oder “zeitlichen Ausfall”. “Aber das heißt eben nicht mehr, dass wir als Land, als Nation in eine Ölkrise reinrutschen werden.” – Trotz dieser Risiken will Habeck das Embargo durchdrücken. Dabei kann er bisher nicht einmal sagen, was der Nutzen sein soll. Den Krieg wird es ebensowenig beenden wie alle früheren Sanktionen…
- Auch eine Folge der Sanktionen: Dünger wird zu teuer. For the first time ever, farmers the world over — all at the same time — are testing the limits of how little chemical fertilizer they can apply without devastating their yields come harvest time. Early predictions are bleak. – Es geht vor allem um die Sanktionen gegen die führenden Kali-Hersteller in Belarus. Sie waren schon vor dem Ukrainekrieg verhängt worden – nun kommen auch noch die Strafen gegen Russland hinzu. Dennoch soll an allem Putin schuld sein…
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european
3. Mai 2022 @ 13:38
Lawrence Wilkerson, ein ehemaliger US Army Colonel, ist regelmäßig bei Paul Jay zu Gast. Diesmal ist der Dialog nicht nur hochinteressant sondern auch voller brisanter Details, weil beide Seiten, sowohl die russische als auch die amerikanische gleichermaßen beleuchtet werden, was ihre Interessen betrifft.
https://theanalysis.news/ukraine-and-the-doomsday-machine-larry-wilkerson-and-paul-jay/
Ich will nur einige Sätze bzw. Passagen herausgreifen, die m.E. sehr beachtenswert sind.
Wilkerson: “As a matter of fact, I firmly believe that the leadership in the West right now, with some exceptions, is one of the worst sets of leadership that we’ve ever had.”
Im weiteren sagt er folgendes:
“That said, I think the situation is made doubly dangerous by the fact that we have so many interests playing around in Ukraine right now in things that have nothing to do with Ukraine. So many people, mainly because of the media in every major capital in the world, are teaching the people this and know nothing of this. They think it’s all about white Christians being abused by Slavic raiders, whatever their image is. They think that’s what it’s all about. That is not what it’s about. It’s not about NATO. It’s not about NATO membership. It’s not like Finland and Sweden, and Norway becoming members of NATO. It’s about none of that. It’s about interests that are profiting from what’s going on, either politically, financially, economically, or geopolitically. That latter being the most dangerous one of them all.”
und weiter (wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich das fett und groß schreiben)
“This all involves bringing Putin down, destabilizing Russia, and clearing that flank for a war with China. That’s the grand strategic thing that’s driving this.”
“They do not give a dang about a single baby, a single woman, or a single person in Ukraine. They will use every one of them if they can or have to get to Putin and to get to their ultimate objective. That’s why this is so dangerous.”
Interessant ist auch der Teil, wo er über einen neuen Trump und dessen Verhältnis zu Russland nachdenkt. Wo wird dabei Europa sein? Über die Zukunft scheint aktuell niemand nachzudenken. Das ist aber die Aufgabe guter leadership.
Die Ukraine ist nur Spielball und Selenskyj spielt mit, ohne zu wissen, worum es wirklich geht. Die EU hat vergessen, dass es ihre primäre Aufgabe ist, der europäischen Bevölkerung bzw. den europäischen Ländern zu dienen. Sie ist keine Staatsmacht mit entsprechenden Kontrollgremien.
Wenn Scholz das so gesagt hat, hat er als Bundeskanzler komplett versagt. Vermutlich werden die Blaubraunen zunehmend Zustimmung in der Bevölkerung bekommen, wenn erst mal die Energie ausfällt und zehntausende ihren Job verlieren werden, noch mehr Banken pleite gehen uvm. Sie fordern schon seit Jahren ein anderes Verhältnis mit Russland.
Interessant fand ich zudem, dass es nach wie vor Deutschland ist, dass sich gegen den europäischen Einlagensicherungsfonds sperrt. Aktuell zahlen die Niederländer und die Österreicher für den Verlust deutscher Spareinlagen.
German Cakeism!
https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/banken/euro-gruppe-neuer-anlauf-zur-europaeischen-einlagensicherung-bundesregierung-laeuft-sturm/28296088.html