Johnson: “Ukraine will win”

Der britische Premier Johnson setzt auf einen Sieg der Ukraine gegen Russland. Was das genau heißen soll, sagt er nicht.

“Ukraine will win. Ukraine will be free,” sagte Johnson in London bei einer Videokonferenz mit der Rada in Kiew. Großbritannien werde alles tun, um der Ukraine zum Sieg zu verhelfen und die Kriegsverbrechen zu sühnen.

Wie ein Sieg aussehen könnte, sagte Johnson nicht. Geht es darum, Russland zu einem Waffenstillstand und dem Ende der Invasion zu bewegen – oder darum, die russischen Truppen aus dem Land zu jagen? Soll die Ukraine die Krim zurückerobern?

Wie so viele westliche Führer, lässt auch Johnson den Ukrainern die “freie Wahl” – sie dürfen sich selbst aussuchen, wie und wann der Krieg zuende geht. Wie großzügig! Nur die nötigen Waffen wollen “wir” liefern, zur Not jahrelang.

Johnson entschuldigte sich auch für den (angeblich) fehlenden Beistand 2014. Damals, als die Krim verloren ging und der Krieg im Donbass begann, habe der Westen zu schwach reagiert. Das dürfe sich nicht wiederholen.

Doch es war nicht “der Westen” – es waren die Garantiemächte USA und UK, die nach dem Budapester Memorandum einschreiten sollten. Doch sie taten – nichts! Stattdessen waren es Deutschland und Frankreich, die sich um Frieden bemühten.

Sieben Jahre später ließen Amerikaner und Briten die Ukraine ins offene Messer laufen. Sie warnten zwar vor dem nahenden Krieg – taten jedoch nichts, um ihn abzuwenden. Wiederum waren es Paris und Berlin, die sich um eine Lösung in letzter Minute bemühten.

Johnson glänzte durch Abwesenheit. Doch nun spielt sich der Ex-EUropäer als großer Freund der Ukraine auf. Den EU-Beitritt des geschundenen Landes wird er sicher auch aus vollem Herzen unterstützen…

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