Johnson: “Ukraine will win”
Der britische Premier Johnson setzt auf einen Sieg der Ukraine gegen Russland. Was das genau heißen soll, sagt er nicht.
“Ukraine will win. Ukraine will be free,” sagte Johnson in London bei einer Videokonferenz mit der Rada in Kiew. Großbritannien werde alles tun, um der Ukraine zum Sieg zu verhelfen und die Kriegsverbrechen zu sühnen.
Prime Minister of the UK Boris Johnson in an address to the Verkhovna Rada of Ukraine
— Stratcom Centre UA (@StratcomCentre) May 3, 2022
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Source: @ua_parliament pic.twitter.com/IrPgIcDgB9
Wie ein Sieg aussehen könnte, sagte Johnson nicht. Geht es darum, Russland zu einem Waffenstillstand und dem Ende der Invasion zu bewegen – oder darum, die russischen Truppen aus dem Land zu jagen? Soll die Ukraine die Krim zurückerobern?
Wie so viele westliche Führer, lässt auch Johnson den Ukrainern die “freie Wahl” – sie dürfen sich selbst aussuchen, wie und wann der Krieg zuende geht. Wie großzügig! Nur die nötigen Waffen wollen “wir” liefern, zur Not jahrelang.
Johnson entschuldigte sich auch für den (angeblich) fehlenden Beistand 2014. Damals, als die Krim verloren ging und der Krieg im Donbass begann, habe der Westen zu schwach reagiert. Das dürfe sich nicht wiederholen.
Doch es war nicht “der Westen” – es waren die Garantiemächte USA und UK, die nach dem Budapester Memorandum einschreiten sollten. Doch sie taten – nichts! Stattdessen waren es Deutschland und Frankreich, die sich um Frieden bemühten.
Sieben Jahre später ließen Amerikaner und Briten die Ukraine ins offene Messer laufen. Sie warnten zwar vor dem nahenden Krieg – taten jedoch nichts, um ihn abzuwenden. Wiederum waren es Paris und Berlin, die sich um eine Lösung in letzter Minute bemühten.
Johnson glänzte durch Abwesenheit. Doch nun spielt sich der Ex-EUropäer als großer Freund der Ukraine auf. Den EU-Beitritt des geschundenen Landes wird er sicher auch aus vollem Herzen unterstützen…
Mehr zum Ukraine-Krieg hier
Thomas Damrau
4. Mai 2022 @ 13:27
… während die Diskussion über Sein oder Nicht-Sein hier in Deutschland inzwischen total emotionalisiert ist, findet man ausgerechnet in den USA rationale Überlegungen, wie mit dem Krieg umzugehen ist
https://www.foreignaffairs.com/articles/ukraine/2022-03-30/perilous-long-game-ukraine
Holly01
5. Mai 2022 @ 09:03
@ Thomas Damrau:
Worin besteht in dem Artikel die neue Sicht?
Das Vorgehen der USA (Stichworte: Nuland, Maidan, Radikalisierung, Intermare-Initiative) taucht überhaupt nicht auf.
Die Behauptung die USA wären an Stabilität interessiert ist ein Hohn.
Die Eskalation wurde ja gerade angeheizt, als Frankreich freundlich gefragt hat, wozu es die NATO noch braucht.
Das die USA dem Ukraine Krieg brauchen, um ihre Position innert der EU überhaupt noch Relevanz zu haben.
Das die USA bei der Weltfinanz inzwischen abgeschlagen sind, wird auch nicht thematisiert.
” https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_gr%C3%B6%C3%9Ften_Banken_der_Welt ”
Da ist nur “so viel Strafe wie möglich, so viel schwächen wie möglich, so viel US-Einfluss stabilisieren wie möglich.
Der Hinweis auf Helsinki ist allerdings voll mein Humor.
Seit 30 Jahren tun die USA alles, um alle Abkommen und Absprachen zu untergraben, damit die mit ihrer Waffengewalt machen können was sie wollen und jetzt blubbern die über ein Sicherheitsabkommen für Europa.
Ja klar, nachdem man den Hass und die Spaltungen 30 Jahre aktiv betrieben und das UK aus der EU getrieben hat.
Kurzer Blick zur Insel: Ja das ist den Briten gut bekommen, sich auf die USA zu verlassen.
Militärisch verpflichtet und gebunden, also Kosten.
Wirtschaftsabkommen in Aussicht seit wann? Scheint ein Knebelvertrag zu sein, sonst hätte BJ das längst unterschrieben und abgefeiert.
Wo die USA hintreten entsteht Armut, Chaos, Gewalt siehe Kosovo, Syrien, Ukraine, Libanon, Afghanistan, Argentinien, Venezuela und viel viele andere.
Kommt im Artikel irgendwie gar nicht vor…….
Thomas Damrau
4. Mai 2022 @ 08:48
Ich bin mehr und mehr über das politische Personal der NATO entsetzt – nicht nur über Johnson, der offensichtlich Fußball und Krieg verwechselt. Auch Biden tattert so vor sich hin: markige Sprüche “(2021) Putin = Verbrecher”, “(2022) Wir wollen Putin abschießen”, aber keinen Plan, außer immer mehr Waffen in den Krieg zu pumpen und abwarten, was passiert.
Und in Deutschland: Die Grünen baden gerade im Beifall der bürgerlichen Presse (“Endlich haben die Grünen auch beim Militärischen ihre Naivität abgelegt.”).
Mich erinnert das alles an George W. Bush, der 2003 auf einem Flugzeugträger stolz “Mission Accomplished” zur Invasion im Irak verkündete. Danach ging das Töten erst richtig los.
Unser Führungspersonal verdrängt im Augenblick all die dramatischen Fehleinschätzungen der letzten Jahrzehnte: Vietnam, Iran, Jugoslawien, Afghanistan, Irak, Libyen, Mali, …
Holly01
3. Mai 2022 @ 20:06
Wenn die ukrainische Armee weiter so viele Waffen in den “Rückzugsgebieten liegen lässt, dann dann treffen die schweren NATO Waffen bald auf die NATO Antipanzer Waffen.
Diese Man pacs, also Systeme die ein Einzelsoldat abfeuern kann scheinen massenhaft in die Hände der Russen gefallen zu sein.
Das passt dann zu Afghanistan und Syrien, da war das auch so. Die US Waffen sind dann alle an die “Gegner” gegangen, als die “CIA-Spielzeuge” die Kessel verlassen durften, mussten die alles liegen lassen.
Es tauchen auch erste Berichte auf, von Leuten aus dem Donbass die sich in Polen ausbilden ließen und jetzt als Multiplikatoren in den Donbass Einheiten das Wissen verbreiten.
Ja. So habe ich mir das dann in der Realität grob vorgestellt, vielleicht nicht ganz so bekloppt, aber grob, ja.
Johnson dieser Staatsmann, der sich als Idiot gibt, wird das alles schon richten. Dieses verkannte Genie hat ganz sicher einen Plan.
Vielleicht eine Luftlandeaktion im Stahlwerk in Mariupol und dann von See ein Brückenkopf im Hafen?
Dann können die Briten von da aus die ganze Ukraine befreien, bis rauf nach Moskau.
Go Boris, go go go go !!!!!
(Ne keine links, das ist alles nur Propaganda Geschwätz, also kann sein, kann auch nicht sein, ist nicht überprüfbar. Es passt nur zu anderen Schauplätzen und wenn die Ukrainer so extrem erfolgreich wären, wie sie erzählen, stünden die schon an der russisch chinesischen Grenze.
Pjotr56
3. Mai 2022 @ 16:30
Schade, dass Johnson nicht “Free Ukraine” skandiert. In diesem Fall könnte man gegenüber diesem britischen Oberheuchler westlicher Werte einen gewissen Julian Assange ins Spiel bringen.
Peter Kiefer
3. Mai 2022 @ 15:24
Der ‘Staatsmann’ mit dem wirren Haar bangt um die britischen ‘Berater’ in der Ukraine, die sich dort völlig vertragsgemäß aufhalten. Außerdem träumt er immer noch vom ehemaligen britischen Empire!