Neues vom Wirtschaftskrieg (260): Trump stellt Sanktionen zur Disposition
Deutschland kann weiter russisches Gas importieren. China revanchiert sich für US-Sanktionen. Und USA und Nato erwägen Aufhebung von Russland-Sanktionen.
- USA und Nato erwägen Aufhebung von Sanktionen. Der künftige US-Präsident Trump erwägt auch die Aufhebung von Wirtschaftssanktionen gegen Russland, um den Krieg um die Ukraine zu beenden. Dies wurde am Rande eines Treffens der Nato-Außenminister in Brüssel bestätigt. Auch “der Umgang mit Sanktionen” stehe “im Raum”, sagte Außenministerin Baerbock. Allerdings setzt Baerbock sich dafür bisher nicht ein – im Gegenteil: Auf EU-Ebene fordert Baerbock ein neues Sanktionspaket. Dass es in Trumps Plänen nauch um Sanktionen geht, hatte zuerst CNN berichtet – Mehr hier
- China revanchiert sich für US-Sanktionen. China has banned shipments to the US of several “dual-use” minerals and metals used in semiconductor manufacturing and military applications, in a rapid retaliation by Beijing against export curbs from Washington that pushed the shares of a leading Chinese tech company down 10 per cent. China’s commerce ministry on Tuesday said it would not permit the export of dual-use items related to gallium, germanium, antimony and superhard materials to the US, and that it would implement stricter controls for graphite-related items. (FT)
- Deutschland kann weiter russisches Gas importieren. Die Bundesregierung schließt nicht aus, dass russisches Gas weiter nach Deutschland gelangt. »Für die Anlandung von russischem Flüssig-Erdgas (Liquefied Natural Gas – LNG) gibt es in der Europäischen Union keine rechtlichen Beschränkungen«, heißt es in einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums an den BSW-Abgeordneten Christian Leye. »Insofern ist es möglich, dass auch deutsche Unternehmen an europäischen Häfen russisches LNG anlanden könnten.« (Der Spiegel)
Karl
4. Dezember 2024 @ 08:21
Wann wird Nordstream 2 wieder in Betrieb genommen?
ebo
4. Dezember 2024 @ 08:31
Unter Trump nie
KK
4. Dezember 2024 @ 13:21
Doch – dann nämlich, wenn der funktionsfähige Rest von einem US-Unternehmen (für ein paar Peanuts wohl) “gekauft” worden ist.
Quelle u.a. hier (inzwischen Bezahlschranke): https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/us-investor-will-nord-stream-2-kaufen-kontrolle-ueber-europaeische-energieversorgung-li.2275444
Erst zerstören, dann den Rest fürn Appel und’n Ei an sich reissen. Läuft in USA!
Arthur Dent
4. Dezember 2024 @ 13:50
@ebo
Kann er das denn? NS2 gehört der NS2AG, die in vollständigem Besitz des Gazprom-Konzerns ist. Wenn der letzte Strang auch noch in die Luft fliegt, sieht das schon merkwürdig aus. Es wäre also nur eine Rechenaufgabe, ob das vielleicht günstigere Pipelinegas die amerikanischen Sanktionen gegen Deutschland neutralisieren würde. Außerdem könnte man den USA ja durchaus (in reduziertem Umfang) weiterhin Fracking-Gas abkaufen und sich ja damit weiter diversifizieren.
🙂
Michael
4. Dezember 2024 @ 08:54
Sobald man wieder zu Verstand kommt, und auch begreift dass US Frackinggas zu teuer ist. Spätestens nach Trump. Inzwischen wird weiter Gas ūber die Drushba Pipeline und andere Pipelines geliefert werden!
Michael
4. Dezember 2024 @ 07:49
Sanktionen sind – wie Krieg – eine Form politischer Gewalt. Wer Frieden will kann nur mittels Diplomatie agieren.
U. a. auch deshalb mūssen die seit 60 Jahren andauernden Sanktionen gegen Cuba sofort aufgehoben werden, insbesondere auch weil die UNGeneralversammlung wiederholt mit 188 zu 191 Stimmen fūr die Einstellung gestimmt hat! Nur die USA und Israel stimmten dagegen während sich Moldawien enthielt!?
KK
4. Dezember 2024 @ 13:15
“Sanktionen sind – wie Krieg – eine Form politischer Gewalt.”
Und ebenso wie Krieg ohne UN-Mandat: völkerrechtswidrig.
Man sollte also diese Sanktionen gegen Russland immer mit diesem ja beim “völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieg” von den Sanktionierern mantraartig verwendeten Adjektiv ebenso mit diesem Adjektiv verbinden, wenn darüber gesprochen wird…