Neues vom Wirtschaftskrieg (188): Der Wohlstand in Deutschland ist bedroht

EU-Ratspräsident Michel will russisches Vermögen “gewinnbringend” verhökern – zugunsten der Ukraine. Deutschland verzeichnet ein Rekord-Defizit im Handel mit Russland. Und der Krieg kostet die deutsche Wirtschaft 175 Mrd. Euro – allein in diesem Jahr. Der Wohlstand ist bedroht.

  • Der Krieg Russlands gegen die Ukraine dürfte die deutsche Wirtschaft im laufenden Jahr rund 175 Milliarden Euro kosten. Zu diesem Ergebnis kommen Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die am Montag in Köln veröffentlicht wurden. Dies entspreche pro Person Wohlstandsverlusten von etwa 2000 Euro. Für die Berechnung wurde laut IW die aktuelle Lage verglichen mit einem Szenario, in dem es keinen Krieg und damit keine hohen Energiepreise oder Lieferengpässe gibt. Daraus habe sich ein preisbereinigter Verlust von etwa 4,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ergeben. Das IW verwies zudem darauf, dass diese Entwicklung zu einer ohnehin nicht einfachen Lage hinzukomme. Verwiesen wurde auf Warnungen der bundeseigenen Förderbank KfW, wonach Fachkräftemangel und mäßige Produktivitätsentwicklung den Wohlstand in Deutschland bedrohten. (AFP) In diesen Zahlen ist die Panzer-Wende und die geplante weitere Aufrüstung Deutschland noch nicht berücksichtigt.
  • Die deutschen Exporte nach Russland sind 2022 wegen der Sanktionen infolge des Ukraine-Kriegs so niedrig ausgefallen wie seit 2003 nicht mehr. Sie brachen binnen Jahresfrist um rund 45 Prozent auf 14,6 Milliarden Euro ein, wie aus vorläufigen Daten des Ost-Ausschusses der deutschen Wirtschaft hervorgeht, die der Nachrichtenagentur Reuters vorlagen. “Das ist das niedrigste Ergebnis seit fast 20 Jahren”, sagte Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Michael Harms zu Reuters. Dagegen wuchsen die Importe aus Russland aufgrund hoher Öl- und Gaspreise um elf Prozent auf etwa 37 Milliarden Euro. Das deutsche Handelsdefizit mit Russland kletterte dadurch auf einen Rekordwert: Die Importe übertrafen die Exporte um rund 22 Milliarden Euro. – Deutschland hat also für “Putins Krieg” bezahlt – jedenfalls nach der schlichten Lesart der Sanktions-Befürworter…
  • EU-Ratspräsident Charles Michel dringt darauf, beschlagnahmtes Vermögen der russischen Zentralbank für den Wiederaufbau der Ukraine zu verwenden. Die Mitgliedsstaaten sollten die Idee prüfen, die eingefrorenen Mittel gewinnbringend zu verwalten, sagt er der “Financial Times”. Die erzielten Gewinne könnten dann für den Wiederaufbau eingesetzt werden. Es sei eine Frage der Gerechtigkeit und der Fairness und müsse im Rahmen der rechtlichen Grundsätze geschehen. Die EU hat im November 300 Milliarden Euro aus der Reserve der russischen Zentralbank im Zuge der Sanktionen eingefroren, die sie gegen Russland wegen dessen Einmarsches in der Ukraine verhängt hat. (Reuters) Legal, illegal, scheißegal? Bisher gibt es keine Rechtsgrundlage!

Mehr zum Wirtschaftskrieg hier. Siehe auch Ausblick 2022: Der Wohlstand schwindet, EUropa wird abgehängt