Neues vom Wirtschaftskrieg (131): OPEC konterkariert Ölpreisdeckel
Der Wirtschaftskrieg gegen Russland zieht immer weitere Kreise. Die Bundesnetzagentur warnt vor einer Gasnotlage. Russland könnte doch noch Gas durch die Pipeline Nord Stream 2 liefern. Und die OPEC konterkariert den Ölpreisdeckel, den die EU gerade auf den Weg bringt.
- Die Organisation Erdöl exportierender Länder und Russland haben eine deutliche Kürzung der täglichen Fördermenge beschlossen. Die Energieminister der nunmehr Opec+ genannten Organisation teilten am Mittwoch in Wien mit, täglich sollten zwei Millionen Barrel Öl weniger gefördert werden. Die Entscheidung könnte der angeschlagenen Weltwirtschaft einen weiteren Schlag versetzen und bei den Zwischenwahlen in den USA auch politische Auswirkungen haben. Die beschlossene Förderkürzung ab November fiel größer aus als erwartet. Die Organisation begründete ihre Entscheidung mit Unsicherheiten für die Weltwirtschaft und den Ölmarkt. – Mitten in der Energiekrise ist diese Entscheidung ein Affront gegen die USA und die EU. Sie könnte das westliche Bestreben konterkarieren, den Preis für russisches Öl zu senken – und die neuen EU-Sanktionen unwirksam machen…
- Der mutmaßliche Sabotageakt gegen die Nord Stream Pipelines hat nach Angaben aus Moskau offenbar die von Russland präferierte Leitung Nord Stream 2 verschont. “Was Nord Stream 2 betrifft, so ist diese Pipeline bisher nach vorläufiger Einschätzung tatsächlich in technisch geeignetem Zustand”, sagte Russlands Energieminister Alexander Nowak am Mittwoch im Staatsfernsehen. Er bot an, durch diese Leitung Gas nach Europa zu liefern. Zugleich forderte er eine Beteiligung Russlands an den Ermittlungen zur Sabotage. – Die Nord-Stream-Saga geht weiter. Deutschland und die EU wollen davon jedoch nichts wissen. sie interessieren sich ja nicht einmal nicht wirklich für die Aufklärung der Attentate. Umso mehr Ehrgeiz setzen sie in die endgültige Entkoppelung von Energie aus Russland…
- Die Appelle der Bundesregierung zum Gassparen greifen offenbar bei vielen Verbrauchern nicht. “Die Lage kann sehr ernst werden, wenn wir unseren Gasverbrauch nicht deutlich reduzieren”, sagt der Chef des Bundesnetzagentur, Klaus Müller. Nach den Zahlen der Behörde liegt der Gasverbrauch der privaten Haushalte und kleineren Gewerbekunden in der 39. Kalenderwoche mit 618 Gigawattstunden um fast 10 Prozent über dem durchschnittlichen Verbrauchsniveau der Jahre 2018 bis 2021. – Das klingt anders als die Beteuerungen der Bundesregierung, man werde “wohl” unversehrt durch den Winter kommen. Dass nun allerdings die privaten Verbraucher schuld sein sollen, ist der blanke Hohn!
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Armin Christ
8. Oktober 2022 @ 05:35
Nun wurde es in diesem Jahr ein paar Tage früher kühl als in den Vorjahren. Natürlich muss dieser Grünling Klaus Müller, in die Position wurd er von Habeck gehievt, gleich den Verbrauchern die Schuld geben.
Wenn man “wirtschaftliche Sondermaßnahmen” gegen sein Energielieferanten in die Wege leitet sollte man sich vorher die konsequenzen überlegen – aber zu sowas sind ja besonders Grünlinge nicht in der Lage – da fehlt es diesen Selbstgerechten wohl an Intellekt.
Kann mir irgendjemand die Temperatur in den Büros von Müller, Habeck und Co. benennen – naturlich evidenzbasiert (d.h. beweisbar).
Arthur Dent
7. Oktober 2022 @ 23:56
Kaltes Duschen und dicke Pullover in mäßig geheizten Räumen zu tragen, klingt eher nach Rückkehr in die Höhlen der Steinzeit. Zeitweise war es in manchen Zimmern nur 15 Grad Celsius “warm” – darf man die Heizung noch nicht aufdrehen? Der NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst hat im März noch getönt: “Eine warme Wohnung darf nicht zum Luxus werden.” Klaus Müller war ja im August noch optimistisch ob der gut gefüllten Gas-Speicher – fraglich aber ist, ob das Gas überhaupt Deutschland gehört? Jeder Gasversorger (auch ausländische) kann Teile der Gas-Speicher anmieten und Gas einlagern.
KK
6. Oktober 2022 @ 14:58
Die doppelte Verneinung suggeriert bei mir etwas anderes.
Statt “nicht einmal nicht wirklich” hätte ich “nicht einmal anscheinswahrend” klarer die Umstände beschreibend empfunden.
Aber ich bin kein Germanist 😉
KK
6. Oktober 2022 @ 14:05
Hinweis an den Autor:
“sie interessieren sich ja nicht einmal nicht wirklich für die Aufklärung der Attentate.”
Sorry, aber die doppelte Verneinung ist doch sicher nicht so gemeint, oder?
ebo
6. Oktober 2022 @ 14:20
Warum? Gemeint ist, dass sie die Angriffe nicht aufklären wollen…