Neues vom Wirtschaftskrieg (114) – Sanktionen ohne Ende

Der Wirtschaftskrieg gegen Russland zieht immer weitere Kreise. Brüssel will an den Sanktionen festhalten – unbefristet. Die USA wollen Russland als “Terror-Sponsor” brandmarken. Derweil warnt Russland vor den Folgen.

  • Russland kann nach den Worten von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen auf absehbare Zeit nicht mit einer Aufhebung der EU-Sanktionen rechnen. “Ich möchte keinen Zweifel daran lassen, dass die Sanktionen von Dauer sein werden”, sagte die Deutsche am Mittwoch bei ihrer Rede zur Lage der Europäischen Union in Straßburg. Moskau trage die Verantwortung dafür, dass die russische Wirtschaft den Anschluss verliere. “Dies ist der Preis für Putins Spur des Todes und der Vernichtung.” Die Strafmaßnahmen der EU gegen Russland seien die schärfsten Sanktionen, die die Welt je gesehen habe. – Immerhin, von der Leyen ist ehrlicher als manch Linker. Eine Abschätzung der Folgen des Wirtschaftskriegs ist sie aber schuldig geblieben. Sie würde vermutlich nicht zugunsten der EU ausgehen.
  • Die US-Senatoren haben einen Gesetzentwurf eingebracht, um Russland als staatlichen Sponsor des Terrorismus einzustufen. Der Vorschlag solle es möglich machen, Russland vor US-Gerichten für seine Handlungen in der Ukraine zu verklagen und die Sanktionen gegen Moskau zu verschärfen, sagt der republikanische Senator Lindsey Graham. Es ist nicht klar, ob und wann die Maßnahme zur Abstimmung kommen würde. Die Einstufung wird von der Ukraine und vielen US-Gesetzgebern gefordert, aber von der Regierung des Präsidenten Joe Biden abgelehnt. Moskau hat Washington mitgeteilt, dass die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern abgebrochen werden könnten, wenn Russland auf die Liste der Terrorismusförderer gesetzt würde.
  • Russlands Außenminister Lawrow beklagt, dass der Westen die russische Wirtschaft zerstören und das Land in der Weltpolitik isolieren will. Bereits im August warnte das russische Außenministerium, dass dieser hybride Krieg die Gefahr eines nuklearen Konflikts erhöht. Der hybride Krieg, den der Westen seit vielen Jahren gegen Russland führe, habe ein beispielloses Ausmaß erreicht, sagte der russische Außenminister Sergei Lawrow. “Das Ziel dieses hybriden Krieges wird offen erklärt”, betonte Lawrow in einer Rede beim Treffen des Wirtschaftsrates seines Ministeriums. Der Westen sei bestrebt, Russlands Wirtschaft zu zerstören und das Land in den Hinterhof der Weltpolitik zu drängen.

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