Neue Sprachregelung: Kiew wird Kyjiv – und verliert trotzdem

Nach der “taz” haben sich nun auch die “Zeit” und der “Spiegel” der offiziellen ukrainischen Sprachregelung angepasst: Kiew wird “Kyjiv”. Um die Wahrheit über das Land zu erfahren, muß man allerdings andere Medien lesen.

Voller Stolz verkünden unsere Leit-Medien, dass sie jetzt endlich dem sehnlichsten Wunsch von Wolodymyr S. und Wladimir K. folgen und Kiew ukrainisch-korrekt Kyjiv nennen.

“Der SPIEGEL passt die Schreibweise für den Namen der ukrainischen Hauptstadt an – und nennt sie jetzt so, wie sie offiziell heißt”, heißt es beim “Spiegel”.

“Ein Zeichen gegen die Auslöschung – die ZEIT nennt die ukrainische Hauptstadt jetzt so, wie sie wirklich heißt”, brüstet sich die ZEIT.

Kein Verlass auf deutsche Medien

Toll! Wir schreiben und sprechen jetzt mit den Opfern! Danzig wird dann bestimmt auch bald Gdansk – in Gedenken an den deutschen Angriffskrieg!

Und Brüssel wird endlich Bruxelles und Brussel geschrieben – so, wie es offiziell heißt. Und nicht so, wie es Hitler genannt hat 😉

Der Lage vor Ort bringen uns diese Sprachregelungen allerdings keinen Schritt näher. Wer wissen will, wie es um den Krieg steht, kann sich nicht auf deutsche Medien verlassen.

Ich empfehle den “Economist” – der schreibt diese Woche, wie ernst die Lage ist…

P.S. Kommando zurück – auch der “Economist” nimmt ein Blatt vor den Mund. “Ukraine is now struggling to survive, not to win”, hieß es zunächst, auch auf X. Dann gab es wohl Beschwerden. Also wurde der Überlebenskampf gestrichen. “Ukraine is now struggling to cling on, not to win“, heißt die neue Sprachregelung…