Nein, der Impfpass garantiert immer noch kein sorgloses Reisen

Der Kompromiß steht, der Jubel ist groß. Doch das Versprechen, unbeschwertes Reisen in den Sommerurlaub zu ermöglichen, löst der Impfpass immer noch nicht ein. Und die Risiken sind auch nicht gebannt.

Das EU-Zertifikat ist nämlich kein Freifahrtschein, wie es das Europaparlament wollte. Die EU-Länder können immer noch Corona-Tests oder Quarantäne bei der Einreise verlangen. Zwar nur in Ausnahmefällen, aber immerhin.

Zudem sind es die Staaten, die die Nutzung des Dokumentes regeln. Deutschland hat sich für eine sechswöchige Übergangsfrist entscheiden. Wird sie voll ausgeschöpft, kommt die Einführung für den Sommerurlaub zu spät.

Auch die Risiken sind nicht gebannt. So will Österreich die Daten auf dem Impfpass mit diversen anderen Dateien verknüpfen – Big Brother lässt grüßen. Die Datenschützer in Wien laufen schon Sturm.

Deutschland nutzt Impfnachweise, um den Zugang zu Restaurants, Kinos, Fitnessclubs etc. zu begrenzen. Wenn das so weitergeht, könnte der Impfpass zum Passierschein werden – aber nur für Geimpfte!

So würde ein Zwei-Klassen-System eingeführt. Zwar nicht bei den Reisen – die sollen auch ohne Impfpass möglich sein. Aber bei der Nutzung der Grundrechte in Deutschland.

Doch darum kümmert sich die EU nicht…

Siehe auch “Nein, die EU hat keinen Impfpass für den Sommerurlaub beschlossen”