Friedensgespräche in Paris: Rubio stellt Erfolg infrage – Warnung an EU?
Eigentlich sollte es nur ein Treffen mit US-Außenminister Rubio in Paris werden. Doch dann hat Frankreichs Präsident Macron kurzerhand noch Vertreter aus der Ukraine, Deutschland und Großbritannien hinzugerufen. Zum ersten Mal seit dem Amtsantritt von US-Präsident Trump saßen damit Europäer beim Thema Ukraine mit am Verhandlungstisch. Die Friedensgespräche seien ein Durchbruch gewesen, weil sich alle “an einen Tisch gesetzt” hätten, sagte der französische Außenminister Barrot. Ganz andere Töne kamen von Rubio: Die USA und ihre Partner müssten “in den nächsten Tagen” prüfen, ob Frieden “machbar” ist. Wenn nicht, werde man sich “anderen Dingen” zuwenden, denn die “USA haben andere Prioritäten”. Das klingt fast wie eine Drohung…
Mehr zum Krieg um die Ukraine hier
P.S. Um Rubios Worte ist ein Streit der Experten entbrannt. Will er sagen, dass US-Präsident Trump die Geduld verliert, weil Kremlchef Putin nicht mitspielt? Will er der Ukraine drohen, damit sie den Rohstoffdeal abgesegnet? Oder ist es eine letzte Warnung an die EUropäer, ihre Blockadehaltung aufzugeben? Ein Stolperstein sind bekanntlich die EU-Sanktionen…
Rainer Kirmse , Altenburg
24. April 2025 @ 14:01
EINE KLEINE FRIEDENSTRILOGIE
Dunkle Schatten liegen über der Menschheit,
auf dem Globus Kriege, Terror, großes Leid.
Man mag an einen Gott glauben oder nicht,
Frieden und Freiheit braucht der Mensch,
wie das Licht.
GIVE PEACE A CHANCE
Der Mensch lernte aufrecht zu geh’n,
doch auch, and’re als Feind zu seh’n.
Mit Kain und Abel alles begann,
Streit und zahllose Kriege fortan.
Weltweit wüten Folterknechte,
pfeifen auf die Menschenrechte.
Die Aggression als Staatsdoktrin,
Invasoren eine Blutspur zieh’n.
Jesu’ Botschaft weiterzutragen,
ist geboten in diesen Tagen.
Spielet lieber die Gitarre,
als zu tragen eine Knarre.
Lasst die weißen Tauben fliegen,
Aggression und Hass besiegen.
Für die Zukunft des Planeten,
weg mit Panzern und Raketen.
Keiner ist des Anderen Knecht,
für alle gilt das Menschenrecht.
Jeder kann glauben, was er will,
Frieden und Freiheit unser Ziel.
Die Leute legen ab den Neid,
die Religionen ihren Streit.
Fromme und Heiden sind vereint,
uns’re Sonne für alle scheint.
Mit oder ohne Religion,
Welt ohne Kriege die Vision.
FRIEDEN JETZT
Wir sollen zum Kriege taugen,
da reibt sich jeder die Augen.
Ein Minister ist der Ansicht,
des Volkes Wille ist es nicht.
Kriege fordern Opfer weltweit,
millionenfach unsäglich’ Leid.
Zahllose Tränen sind geweint,
stoppen wir die Gräuel vereint.
Gegen den Hunger in der Welt,
nicht für Aufrüstung unser Geld.
Dem Blutvergießen ein Ende,
Völker reichen sich die Hände.
Allen Menschen Gerechtigkeit,
Leben in Frieden und Freiheit.
DIE WAFFEN NIEDER
Der Papst ist von uns gegangen,
Frieden konnt’ er nicht erlangen.
Es ist uns allen aufgetragen,
dem Krieg den Kampf anzusagen.
Zu viel Blut ist schon geflossen,
bitt’re Tränen sind vergossen.
Nichts rechtfertigt tödlichen Streit,
zum Ziele führt nur Menschlichkeit.
Dass Christen, Moslems und Juden
nicht länger sinnlos verbluten.
Ende der Waffenexporte,
Abrüstung an jedem Orte.
Atomwaffenfrei die Erde,
dass sie nicht zur Wüste werde.
Mit oder ohne Religion,
Frieden auf Dauer die Vision.
Rainer Kirmse , Altenburg
Herzliche Grüße aus Thüringen
Skyjumper
18. April 2025 @ 22:50
Der erste Teil wollte beim ersten mal irgendwie nicht mitkommen:
Ich bin da noch ziemlich skeptisch was die Verhandlungen, bzw. einen positiven Ausgang anbelangt. Wie schauts denn aus, wenn man sich die Parteien mal so ansieht?
Die USA? Es ist noch immer völlig undurchsichtig welche Gruppierung da letztlich die Oberhand behalten wird. Die Falken zusammen mit dem MIK, oder die Oligarchen die Russland gerne wieder gewinnbringend beackern können wollen. Entsprechend widersprüchlich sind auch die Aussagen die man aus den USA hört.
Die Ukraine? Krankhaft bemüht den Krieg weiter zu treiben. Und was bleibt der politischen Elite dort auch anderes übrig? Nach Kriegsende werden die wirtschaftlichen Probleme, die demografischen Probleme und die ethnischen Probleme mit Macht über ihnen zusammenschlagen. Ein Kriegsende bedeutet entweder eine schnelle Bedeutungslosigkeit, oder Knast, oder Tot.
Skyjumper
18. April 2025 @ 22:48
Russland? Auch da würden nach Kriegsende wirtschaftliche Probleme aufploppen. Nicht so intensiv wie in der Ukraine, aber sicher unangenehm. Ausserdem kann nach derzeitigen Stand ein reailistischer Friedensvertrag nicht das bringen was Russland Sicherheitstechnisch dahin bringen könnte wo sie glaubt stehen zu müssen.
Frankreich? Ein Ende der sogenannten äusseren Bedrohung wäre Macrons Ende. Die Innenpolitik würde ihn schneller zerfetzen als man gucken kann wenn die Franzosen sich wieder auf sich fokussieren.
Großbritannien? Auch für Starmer ist die Aussenpolitik gegen Russland das einzige wo er noch den dicken Macker markieren kann. Innenpolitisch sieht es auch für ihn eher mau aus.
Deutschland? Schweigen wir besser drüber. Aber vom Grundsatz her vermute ich, dass die deutsche Politik als letztes so richtig auf den Kriegszug aufgesprungen ist, und fürs Abspringen hatten wir es noch nie eine Kompetenz.
Die Entscheider stehen allesamt nicht selbst an der Front, haben allesamt nicht selbst wirtschaftlich darunter zu leiden, aber alle viel „Reputation“ zu verlieren. In deren persönlicher Bewertung ist eine Fortführung des Krieges vorteilhafter. Im Moment sehe ich bestenfalls einen eingefrorenen Krieg als möglich an.
Ric
19. April 2025 @ 19:26
…Einschätzung finde ich gut. Hoffentlich ist sie im guten Sinne falsch.
Stef
18. April 2025 @ 19:41
Es haben sich eben nicht „alle an einen Tisch gesetzt“. Die Russen sitzen nur mit den USA am Tisch. Der Rest vom Schützenfest (dem Westen) will von einem Dialog mit Russland nichts wissen. Von daher ist das Ausbleiben einer Einigung auch nicht erstaunlich. Der gesamte Krieg beruhte und beruht noch zu einem substanziellen Teil auf einer Ignoranz gegenüber russischen Interessen. Ob die USA wirklich bereit sind, die russischen Interessen wirklich in die Gleichung aufzunehmen ist zudem auch noch ungeklärt.
WBD
18. April 2025 @ 16:43
Es klingt, als ob die amerikanische Regierung die Geduld mit beiden Kontrahenten verliert; allerdings kommt an einer anderen Stelle auch ein Frust über Ukraine und EUropa (der Begriff EUkraine ist wirklich treffend) durch.
Rubio lt. einem russischen BLOG:
‘We must find out very soon – and I am talking about days, not weeks – whether it is possible to end this war. If it is possible, we are prepared to do everything in our power to facilitate that and to make sure that it ends in a lasting and just manner.
If that’s not possible, if the parties are so far apart that it’s not going to happen, then I think the president will probably at that stage say, ‘Well, we did what we could.’
We are ready to help in some aspects, we will be ready to help when you are ready for peace. But we are not going to continue this initiative for weeks and months without end. So we need to determine very quickly now, and I am talking about a few days, whether this is feasible in the next few weeks. If it is, then we are in. If not, then we have other priorities to focus on.’
Michael
18. April 2025 @ 14:49
Sollten die USA ihre Sanktionen gegen Russland, einschl. Sekundärsanktionen, aufheben, bricht der europäische Sanktionismus zusammen, nicht zuletzt weil die europäischen Sanktionen die Sanktionierer mehr kosten als den Sanktionierten, also Russland!
Und jetzt: wie schon mit den Sanktionen manövriert sich Europa mit dem Widerstand gegen Frieden erneut in eine Ecke! Und weil man in Europa Dinge nie vom Ende her durchdenkt weiß man wieder einmal nicht wie bzw. ob man sich aus der Ecke wird befreien können!?
european
18. April 2025 @ 12:03
Das passt zu dem was man im aktuellen Podcast von The Duran hoeren kann. Demzufolge ist Rubio nicht nur skeptisch, sondern es gibt in USA zwei Lager, die aktiv gegeneinander bzw nebeneinander an unterschiedlichen Zielen arbeiten. Da sind zum einen die Realisten um Trump, die den Krieg einfach nur zum Vorteil der USA beenden wollen, um sich wichtigeren Themen zu widmen, zum anderen sind die Neocons immer noch sehr aktiv und man geht davon aus, dass sie auch die Faeden in die EU weiter aufrecht erhalten und parallel zur Trump-Regierung ihre eigene Agenda strikt verfolgen – einschliesslich enger Zusammenarbeit mit EU – Laendern.
https://youtu.be/7QnNjgqmEEA?feature=shared
Ein sehr hoerenswerter Podcast, der sehr gut verdeutlicht wie der sogenannte tiefe Staat immer noch funktioniert und eigene Interessen verfolgt, die ueber die Trump-Aera hinausgehen sollen. Die Neocons sind in beiden Parteien vertreten. Die “Koalition der Willigen” sind ausschliesslich Kandidaten auf dem absteigenden Ast, die ein persoenliches Interesse am Ablenkungsmanoever Ukrainekrieg haben und somit an jeder unheiligen Agenda der Neocons mitstricken werden.
Karl
19. April 2025 @ 06:56
@ european: Dieselbe Einschätzung von der Wiederkehr der US-Neocons vertritt auch Sabiene Jahn, mit Quellen aus Russland (sie kann Fremdsprache!), in ihrem furiosen Beitrag: „Die Neokonservativen um US-Außenminister Marco Rubio und Keith Kellogg hätten, so wurde es in russischen Talk-Sendungen wie ‚Das große Spiel‘ besprochen, längst Trumps Ohr – sie wollten den Krieg verlängern, nicht beenden. Ihre natürlichen Verbündeten? Europa … hat der Westen seine Augen besonders auf Odessa gerichtet …“
„Und Merz? … mit Formulierungen wie: ‚Deutschland ist wieder da.‘ Was wie ein stolzer Satz klingt, ist für Doctorow eine ‚Neukonfiguration der antirussischen Koalition von 1941‘. … Wie lange noch, bis der erste Taurus auf Moskau zielt – und etwas zurückkommt?“
Sabiene Jahn, passend zum Ostermarsch heute, in: — https://overton-magazin.de/top-story/zum-frieden-schiessen-friedrich-merz-und-die-taurus-raketen/
Guido B.
18. April 2025 @ 10:59
Natürlich darf es keinen Frieden geben. Die Ziele der EUkraine sind noch nicht erreicht. Zuerst muss der Krieg unter deutscher Führung noch einmal richtig eskaliert werden, damit Russland seine Niederlage akzeptiert und bedingungslos kapituliert. Es gibt in Europa noch genug Waffen und Soldaten, die an die Front disponiert werden können. Bei Bedarf gibt es auch noch genug Fronten. Und die Medien schildern uns verdienstvollerweise täglich das entsetzliche Leid, das der Krieg mit sich bringt, so lässt die kollektive Empörung über den russischen Aggressor nie nach. Diese Empörung ist genau die Stimmung, die es braucht, um eine Atommacht entschlossen und mit der gebührenden Todesverachtung in die Knie zu zwingen. Helm auf und nieder mit den Russen!
Titi
18. April 2025 @ 10:46
Zur selben Zeit haben die Ukraine und die USA eine Absichtserklärung für den Abschluss eines Rohstoffabkommens unterzeichnet.
https://www.n-tv.de/politik/Ukraine-und-USA-unterzeichnen-Absichtserklaerung-fuer-Rohstoffabkommen-article25713472.html
Ob es da nicht einen Zusammenhang gibt (was Rubios Aussage betrifft)?
ebo
18. April 2025 @ 10:52
Könnte gut sein!
Stef
18. April 2025 @ 12:18
Fehlt nur noch, dass die USA Nordstream kaufen…