Milliardenhilfe für Flüchtlinge
Erst die „Pleitegriechen“, nun die Flüchtlinge. Und schon wieder kommt in Deutschland diese wehleidige Klage auf, dass „wir“ am meisten leisten und für „die anderen“ zahlen.
Aus EU-Sicht ist dies eine bizarre Debatte. Die Mittelmeeranrainer, allen voran Italien und Griechenland, tragen seit Jahren die Hauptlast der Migranten – sie tun viel mehr als „wir“.
Zudem: Schon im März hat die EU-Kommission rund 350 Millionen für „Flüchtlingshilfe und innere Sicherheit“ bereitgestellt. Das Geld dient u.a. zur – Zitat:
Erhöhung der Aufnahmekapazitäten, Verbesserung der Qualität der Asylverfahren gemäß den Standards der Union, Integration der Migranten auf lokaler und regionaler Ebene und Gewährleistung der Nachhaltigkeit der Rückkehrprogramme
Insgesamt erhalten die Mitgliedstaaten in den nächsten sieben Jahren fast 7 Mrd. Euro. Das Gejammer der CSU, Brüssel würde zu wenighelfen, geht also an der Sache vorbei.
Die EU hat auf anderer Ebene versagt: vor Ort in Kos, und in der Balkan- und Nahostpolitik. Mehr zum Scheitern der EU in der Flüchtlingspolitik hier, mein Kommentar in der „taz“ hier
DerDicke
20. August 2015 @ 10:50
Naja. In Italien werden die Menschen wohl weitaus schlechter behandelt und untergebracht als hierzulande, von den Leistungen will ich gar nicht erst anfangen. Die Masse ist größer, ja. Dafür wird man ja auch etliche los, indem man sie in Züge nach Deutschland setzt.
Hat nicht allein Bayern erst sein Budget für Flüchtlinge um 1 Milliarde erhöht?
Peter Nemschak
20. August 2015 @ 11:05
Um Animositäten unter den EU-Ländern zu vermeiden, wäre es sinnvoll, eine objektive Rechnung anzustellen, damit die Lasten proportional nach einem zu vereinbarenden Schlüssel verteilt werden können. Faktum ist, dass einige Länder bisher sehr wenig beigetragen haben und eine gesamteuropäische Lösung dringend erforderlich ist. Nachdem manche Länder ein demografisches Problem der Überalterung haben, tun sie gut daran, bestimmten Gruppen von Flüchtlingen nicht nur temporär Asyl sondern auch Anreize zu bleiben zu gewähren.
DerDicke
20. August 2015 @ 12:03
Ich fürchte, von den hier zuwandernden sollte man die diejenigen die bleiben sollen / dürfen von Hand aussuchen. Es lässt sich weder das Arbeitsumfeld noch der Arbeitsumfang mit dem der Herkunftsländer vergleichen. Einige mögen wirklich so motiviert und engagiert sein um eine neue Sprache zu erlernen und sich dann hier auch zurechtfinden und einen ordentlichen Job machen. Und sich auch in die Kultur integrieren (im Gegensatz zu vielen anderen bin ich der Meinung, dass sich der Gast dem Gastland anzupassen hat, nicht umgedreht. Wenn ich nach Kanada auswandern will kann ich auch nicht verlangen, dass gefälligst alle Deutsch zu reden haben und mir bei den Behörden noch ein Übersetzer(!!!!) zur Verfügung gestellt wird). Und auch eine entsprechende Toleranz anderen gegenüber zeigen (siehe die Massenschlägerei weil wohl jemand einen Koran schlecht behandelt hat).
Weil ich in unserem Land weder Lust auf Ehrenmorde auch auf Anfeindungen gegenüber Inländern Lust habe.
Peter Nemschak
20. August 2015 @ 10:35
Wie die Geschichte gezeigt hat, haben weder die USA noch die EU eine glückliche Hand gehabt, im Nahen Osten Frieden zu stiften. Bleibt zu hoffen, dass der Atompakt mit dem Iran umgesetzt wird und der Iran im Nahen Osten eine gewichtigere Rolle als in der Vergangenheit spielen kann, nicht als Störenfried wie bisher, sondern als eine der Regionalmächte, um die sich kleinere Länder scharen werden. Nur ein Machtgleichgewicht zwischen dem Iran, Saudiarabien und der Türkei kann realistischerweise für Ordnung in der Region sorgen. Die USA und die EU können nur indirekt einwirken, weil ihre Gesellschaftsmodelle vor Ort keine Akzeptanz haben.
DerDicke
20. August 2015 @ 10:53
Wir sollten uns einfach komplett raushalten. Ohne uns gäbe es nicht Libyen als failed State und Absprungpunkt Nummer 1 nach Europa. Ohne uns gäbe es keinen Bürgerkrieg in Syrien und keine Flüchtlinge von dort. Ohne uns gäbe es keinen zu 75% failed State Irak. Ohne uns gäbe es keinen IS.
Peter Nemschak
20. August 2015 @ 11:21
Komplett heraushalten ist eine Illusion, aber intelligenter als bisher mitgestalten und davon profitieren, könnte das Ziel sein