Macron bekommt Prügel aus Deutschland
Frankreichs Staatschef Macron bekommt für seine Forderung nach einer von den USA unabhängigen China-Politik viel Prügel aus Deutschland.
“Macron scheint von allen guten Geistern verlassen”, sagte der CDU-Außenpolitiker Röttgen. Sein SPD-Kollege Hakverdi erklärte, es sei “ein schwerer Fehler”, sich im Umgang mit Peking spalten zu lassen. “Wer für Freiheit und Demokratie eintritt, ist kein Mitläufer”, kritisierte der Chef der Europäischen Volkspartei, Weber (CSU). Unsere Transatlantiker verstehen Macron einfach nicht…
Siehe auch China-Politik: Macron setzt sich von USA ab und “Wo Macron Recht hat”
KK
12. April 2023 @ 03:17
@ Arthur dent:
“…Deutschland…fordert von seinen Bürgern dabei quasi bedingungslose Gefolgschaft.”
Das wäre ja nicht das erste Mal, dass die Deutschen ihren Führern bedingungslos Gefolgschaft leisten, nicht wahr? Bis in den Untergang, das kennen wir ja.
BTW, eine dieser “Führerfiguren” von damals (Göring) konstatierte nach eben diesem Untergang dazu in Nürnberg bei seinem Prozess: “Wenigstens 12 Jahre gut gelebt”.
KK
12. April 2023 @ 03:06
@ Helmut Höft?
„Also?“
Also:
Ami go – and stay – home!
Aber erst hilf noch dabei, in EUropa zu deeskalieren, Deine europäischen Vasallen in den Regierungen/Parlamenten/Medien einzuhegen und die Streithähne im Osten an den Verhandlungstisch zu bringen – aber hüte Dich, schon wieder aus EUropa eine Schlachtplatte zu machen.
Dann kannst Du Dich unseretwegen mit Deinen Kumpels in Australien um China kümmern – und Dir dabei hoffentlichen einen argen Bruch heben!
Arthur Dent
11. April 2023 @ 23:21
Im Gegensatz zu Frankreich hat sich Deutschland bis zur Selbstaufgabe den Interessen fremder Länder verschrieben und fordert von seinen Bürgern dabei quasi bedingungslose Gefolgschaft.
MarMo
11. April 2023 @ 22:34
Von allen guten Geistern verlassen, ist nicht Macron, sondern die deutsche PolitikerInnen-Elite von CDU/CSU (einschließlich der komplett idiotischen EuCo-Präsidentin), Grünen, FDP und leider auch großen Teilen der SPD.
Die Transatlantitis hat ihnen ihren Verstand geraubt – man konnte es schon seit vielen Jahren an der desaströsen Berichterstattung über Russland im Allgemeinen und Putin im Speziellen beobachten. Mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine sind alle Dämme gebrochen und nun fließt ununterbrochen der Strom antirussischer Resentiments der Medien über die deutschen BürgerInnen. Dazu munitionieren sie noch so illustre Personen wie Klaus Gestwa, ein tübinger Professor. Vollkommen frei von jeder Analyse des Konflikts werden da die immer gleichen tumben Thesen vertreten. In diesem Video werden sie aufgegriffen und widerlegt: https://www.bitchute.com/video/0NLABJgoGxMz/
Und nun dieses Machtgebärden gegenüber China … Wäre das alles nicht so gefährlich und peinlich, man müsste drüber lachen. Wir werden von Irren regiert, die im Dienste anderen Irren auf der anderen Seite des großen Teichs eine “dienende Führungsrolle” anstreben …
Da ist jemand wie Macron, der sich anscheinend noch auf französische und vllt. auch europäische Interessen besinnt, natürlich nicht zu dulden.
KK
11. April 2023 @ 21:32
@ Helmut Höft:
“Die amerikanische Poltiki kontert …sinngem.: “Wir könnten uns auch aus Europa raushalten und sagen: “Dann macht das mal alleine, das mit der Ukraine!””
Ohne die Einmischung der USA und NAhTOd hätten wir in EUropa das Problem Ukraine mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gar nicht.
Aber in Afghanistan liefs ja ähnlich: Erst 20 Jahre lang alles kaputtmachen, und dann Hals über Kopf nach Hause: nach uns die Sintflut…
Dabei IST die USA die Sintflut!
Helmut Höft
11. April 2023 @ 21:39
Korrekt! Also …??
Helmut Höft
11. April 2023 @ 18:26
Man weiß gar nicht mehr, was man sagen soll. Röttgen, sinngem.: “Wenn wir sagen, wir halten uns aus Taiwan raus, dann geben wir China grünes Licht!” “The Germans to the front!” Once more again? Die amerikanische Poltiki kontert – nein, nicht “Fuck the EU” – sondern, sinngem.: “Wir könnten uns auch aus Europa raushalten und sagen: “Dann macht das mal alleine, das mit der Ukraine!”
Jaaaa! Würden die “Amis” doch nach Hause gehen und dort bleiben!! Sonst … > 40% der weltweiten Rüstungsausgaben, > 800 Stützpunkte im Ausland, ~ 159.000 Soldaten außer Landes stattioniert … usw.
Helmut Höft
11. April 2023 @ 15:36
Ist das nicht „schön“, wenn der eine dem anderen sagt wo es lang geht?.
Aus der Conclusion:
„… Es sollte den Menschen eines Landes überlassen bleiben, zu beurteilen, ob das Land demokratisch ist oder nicht und wie sie die Demokratie in ihrem Land besser fördern können. Die wenigen selbstgerechten Länder haben kein Recht, mit dem Finger zu zeigen.
Diejenigen, die selbst viele Schwächen haben, sind wenig glaubwürdig, wenn sie andere belehren. Versuche, andere zum eigenen Vorteil zu untergraben und die Welt zu destabilisieren, müssen einhellig abgelehnt werden. Eine Schwarz-Weiß-Einteilung der Länder in demokratisch oder autoritär ist sowohl anachronistisch als auch willkürlich. Was unsere Welt heute braucht, ist nicht, im Namen der Demokratie die Spaltung zu schüren und de facto einen auf Vorherrschaft ausgerichteten Unilateralismus zu betreiben, sondern Solidarität und Zusammenarbeit zu stärken und einen echten Multilateralismus auf der Grundlage der Ziele und Grundsätze der UN-Charta zu wahren. Was unsere Welt heute braucht, ist nicht die Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Länder unter dem Deckmantel der Demokratie, sondern das Eintreten für echte Demokratie, die Ablehnung von Pseudo-Demokratie und die gemeinsame Förderung von mehr Demokratie in den internationalen Beziehungen. …“
european
11. April 2023 @ 16:17
Sie haben voellig Recht. Wir brauchen keine Abgrenzung, sondern Kommunikation und Austausch, angefangen von Schulpartnerschaften ueber Jugendaustausch und Universitaetspartnerschaften/-Austausch. Gerade mit den Laendern, die uns besonders fremd erscheinen. Wir sollten auch keine Gewissenspruefungen mehr bei Kuenstlern durchfuehren, wie bei Anna Netrepko und schon gar keine Buecher verbannen, oder verbrennen wie unlaengst in der Ukraine geschehen, oder Musik aus unserem Repertoir verbannen, nur weil sie aus Russland oder anderen Laendern stammt.
Aktuell werden wir unter Vorgabe falscher Angaben in die voellig falsche Richtung gesteuert, mal vom oekonomischen Desaster, das da angerichtet wird, ganz abgesehen.
Ganz davon abgesehen, kann man bei uns aktuell sehr antidemokratische Stroemungen entdecken, cancel culture, Verengung des erlaubten Meinungskorridors sowie aktive Meinungsmache seitens der Medien. Und es sollte uns mehr als besorgt stimmen, dass die aktuelle Innenministerin kuerzlich die Umkehrung des Rechtsstaates vorschlug, in dem nicht der Staat die Schuld des Angeklagten beweisen muss, sondern der Angeklagte seine Unschuld. Es ging zwar “nur” um den Verdacht, rechtsradikal zu sein, aber allein die Idee zeigt schon, welche antidemokratischen Kraefte da am Werk sind. Wehret den Anfaengen.
KK
11. April 2023 @ 16:35
Korrekt – das Hegemonialstreben der USA mit der NAhTOd im Schlepptau torpediert das (wohl nicht nur zur Zeit, sondern bis hierher) wichtigste Ziel der gesamten Menschheit: Das Klima im für möglichst viele überlebensfähigen Rahmen zu halten. Dazu müssen alle Nationen mehr denn je zusammenarbeiten – die Politik des Westens bewirkt jedoch das genaue Gegenteil. Und da könnte Deutschland oder EUropa komplett zurück ins Mittelalter – das allein würde am Weltklima rein gar nichts ändern, wenn der Rest der Welt einfach so weitermacht.
Thomas Damrau
11. April 2023 @ 08:44
@Kleopatra
Ich versuche jetzt mal ein anderes Narrativ:
Seit seinem Amtsantritt spielt Biden seine eigene Version von „Make America Great Again!“ – meist auf Kosten der Europäer, siehe überteuertes LNG-Gas und Inflation Reduction Act.
Zum Thema Taiwan:
– ja, die VR China ist ein totalitäres Staat, der Oppositionelle mundtot macht
– ja, die VR China sieht Taiwan seit 1949 als abtrünnige Provinz an
– ja, die Regierung der VR China betont seit 1949 regelmäßig, dass die Wiedereingliederung Taiwans oberste Staatsräson ist.
Nur habe ich bisher noch keine Belege gefunden, dass die Gefahr einer Invasion Taiwans in den letzten Jahren ernsthaft gestiegen ist. Außer, dass Biden ständig den Eindruck zu erwecken versucht, die chinesische Marine warte nur auf günstiges Wetter zum Übersetzen. Schon bei seiner Antrittsrede 2021 hat Biden gegen China gegiftet. Und seitdem wird in Dauerschleife folgendes Theaterstück aufgeführt:
– westliche Politiker fliegen nach Taiwan
– China ist, wie nicht anders zu erwarten, empört
– Biden behauptet, Chinas Empörung sei der Beweis, dass die Invasion unmittelbar bevorstehe
– Die Frage, ob Taiwan so einfach im Handstreich erobert werden kann, wird gar nicht erst gestellt.
Macron hatte der NATO völlig zu Recht den Hirntod attestiert: Ein riesiges Militärbündnis, dass eigentlich nur einen Gegner hat: Russland. Ein Russland, das, wie die letzten 14 Monaten gezeigt haben, militärisch bei einem konventionellen Krieg auf tönernen Füßen steht.
Im Augenblick sehe ich zwei Bereiche, in denen die USA die Europäer für ihre Zwecke einspannen:
– Das aus dem kalten Krieg bekannte „Wenn wir nicht achtgeben, steht der Russe in 24 Stunden am Rhein“ feiert als „Wenn Bachmut fällt, ist als nächstes Polen dran, dann das Baltikum, dann …“ ein Revival – auch wenn das weit außerhalb der Fähigkeit der russischen Armee liegt. Aber immerhin reicht es, um die Europäer zu ängstigen und um die USA zu scharen. Und natürlich um Geld in die Kassen der Rüstungsindustrie zu spülen.
– Biden versucht, das NATO-Operationsgebiet zu vergrößern. Aus dem Nordatlantik-Pakt soll so ein Hilfs-Weltpolizist werden, der überall mitmarschiert, wo die USA gerne etwas mehr Einfluss haben würden. Zum Beispiel in Ostasien.
Daher begrüße ich, dass Macron fragt, ob das wirklich die Zukunft Europas sein soll.
Towanda
11. April 2023 @ 08:18
Ich habe irgendwie ein Déjà-vu.
Als Kind hab ich schon immer gehört, der Russe steht vor der Türe und die Chinesen sind die gelbe Gefahr.
ebo
11. April 2023 @ 09:47
Nein, die gelbe Gefahr waren die Japaner. Das habe ich jedenfalls vor dem Abi gehört. Sie würden alles klauen und kopieren und uns die Jobs wegnehmen.
Nun sind sie unsere besten Freunde gegen die bösen Chinesen 😉
KK
11. April 2023 @ 01:18
@ Skythe:
“…sind die USA bestimmt irgendwie schlimmer.”
1. Mischen sich die Chinesen nicht (permanent) in die inneren Angelegenheiten anderer ein. Und sie sprengen auch keine teuren Pipelines anderer und sabottieren so internationale Infrastruktur (NS wäre ja nicht das erste Mal für die USA, es gibt bereits einen älteren unstrittigen Fall).
2. Wie weit es in den USA mit den Menschenrechten ist, fragen Sie mal am Besten die dortige afroamerikanische Bevölkerung, die überproportional häufig die Knäste bevölkern und ähnlich überproportional zum Tode verurteilt werden. Fragen sie die dortigen Flüchtlinge aus Süd- und Mittelamerika, wie sie an der Grenze zu Mexiko behandelt werden. Und schliesslich fragen Sie das all die Toten und Hinterbliebenen der ganzen völkerrechtswidrigen Angriffskriege, die die USA in den letzten Jahrzehnten angezettelt haben – zB weil es “das wert war” (Madeleine Albright).
3. Wie weit es mit der Demokratie in den USA ist fragen Sie all die Wähler, die durch immer neue Wahlgesetze von Wahlen faktisch ausgeschlossen werden, weil es ihnen immer schwerer bis unmöglich gemacht wird, ihr Wahllokal zu erreichen. Fragen Sie sich, warum jemand mit erheblich weniger Stimmen als der Konkurrent US-Präsident werden kann – und überhaupt nur antreten kann, wenn er Milliarden an Dollar Wahlkampfspenden einsammeln kann (und welche Gegenleistungen dann von den Spendern insgeheim erwartet werden).
Oder fragen Sie doch einfach die zwei farbigen demokratischen Abgeordneten, die jüngst aus dem Parlament in Tennessee ausgeschlossen wurden, weil sie einfach für schärfere Waffenrechte eintreten – ihre gleich handelnde weisse Kollegin aber nicht.
Vielleicht haben Sie recht und die USA ja doch nicht irgendwie schlimmer – aber schlimm genug, dass man sich nicht annähernd so an sie ranwanzen sollte wie diejenigen, die jetzt über Macroin herfallen, sind sie allemal!
Arthur Dent
10. April 2023 @ 23:33
Welche politische Kraft würde unverhohlen für Knechtschaft statt Freiheit oder für Ungerechtigkeit statt Gerechtigkeit plädieren? Nicht mal Regime, die wir als „autokratisch“ bezeichnen, würden das.
Mittlerweile ist aber „Demokratie“ nicht mehr als ein „leerer Signifikant“ mit viel Popularität, aber ohne Substanz – Demokratie ist der Altar, vor dem der Westen betet. Demokratie wid nicht für das geschätzt, was sie ist, sondern für das, was sie für die Massen zu erreichen verspricht. Der Begriff der Demokratie hat zwei Versprechen: das prozedurale Versprechen der gleichen und effektiven Teilhabe am politischen Prozess sowie das substanzielle Versprechen einer Angleichung der sozialen Lebensverhältnisse. Wo wird das noch gelebt und gewährleistet? Schon Hollande ist daran kläglich gescheitert, er konnte die Erwartungen seiner Wähler aufgrud des Drucks der Finanzmärkte nicht erfüllen. Problematisch wird die Begrenzung des Mehrheitswillens immer dann, wenn der Spielraum demokratischen Entscheidens durch Vetomächte, durch Haushaltsengpässe mittels Schuldenbremsen zusammenschrunpft. Wenn Herr Weber oder Frau UvdL von Demokratie sprechen, dann meinen sie einfach „pro-amerikanisch“.
Skythe
10. April 2023 @ 22:33
@KK Genau, denn obwohl China eine menschenverachtende Diktatur ohne Menschenrechte oder Pressefreiheit ist, die gerade das demokratische Hongkong in einen Polizeistaat verwandelt hat und das gleiche jetzt mit Taiwan machen will, sind die USA bestimmt irgendwie schlimmer. Wegen der fettigen Burger oder so.
@Kleopatra Welche Kommunisten? Lenin?
Kleopatra
10. April 2023 @ 19:54
In der Form ging es Macron klar darum, den USA ans Bein zu pinkeln. Sonst hätte er nicht öffentlich darüber schwadroniert. Und das war auch der Grund, weshalb außer den Komunisten und den Nazis die komplette deutsche politische Szene ihn einfach scharf kritisieren musste.
Helmut Höft
10. April 2023 @ 22:21
Nazis und Kommunisten … naja, in Deiner Ecke scheint es wohl etwas rustikal zuzugehen, muss man nicht mögen (scnr).
Macron hat sich auch schon gegenüber „Mutti“ geäußert – und sie hat ihm eine klare Antwort gegeben: „hmpf“, jetzt ist die Sache sonnenklar: Macron ist ein Defäitist, ein Putinist, ein Überläufer, ein Irrer, ein … mC
ebo
10. April 2023 @ 22:31
Nein, niemand musste Macron kritisieren. Scholz und viele andere deutsche Politiker haben es auch nicht getan. Scholz war ja selbst in China und hat ganz ähnlich gehandelt wie Macron
european
10. April 2023 @ 19:48
Das war zu erwarten. 😀
Man darf gespannt sein, was noch so kommt. G7-Land Japan schert aus beim Kauf von russischem Öl, Frankreich baut seine Beziehungen zu China aus. Mal sehen, wer der nächste in der Reihe der Vernünftigen ist. Alles eine Frage der Zeit.
KK
10. April 2023 @ 19:29
Wer für Freiheit und Demokratie eintritt, sollte sich als erstes für Freiheit von der US-Oligarchie einsetzen, Herr Weber! Die schnürt EUropa nämlich langsam aber sicher die Luft zum Atmen ab!